Sekten Anschlag mit Sarin
Am 20. März 1995 kam es zu einem Sarin-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn. Die Folgen waren erschreckend: zwölf Menschen starben, und über 5.500 weitere bedurften medizinischer Hilfe. Die Verantwortung für den Anschlag übernahm die Sekte Aum Shinrikyo unter der Führung ihres Oberhauptes Shoko Asahara. In den Folgejahren wurden mehrere Sektenmitglieder, die für die Durchführung des Anschlages verantwortlich zeichneten, zum Tode verurteilt.
Flugzeug mit Sarin Fracht abgestürzt
Alles sah aus wie ein ganz normaler Flugzeugabsturz: Am 4. Oktober 1992 stürzte eine Boeing 747-200 der israelischen Fluggesellschaft El-Al (Flugnummer LY 1862) nach dem Start auf dem Flughafen Schiphol (Niederlande) in zwei Wohnblöcke in Amsterdam-Bijlmermeer. Im Flammenmeer starben 93 Menschen, 233 Wohnungen wurden zerstört. Der Grund für den Absturz: Kurz nach dem Start hatte die Maschine ihre beiden rechten Triebwerke verloren. Die Katastrophe hinter der Katastrophe bekam jedoch zunächst keiner mit: das Flugzeug hatte eine brisante Fracht an Bord: Raktenteile, Munition und 240 Kilogramm der Chemikalie DMMP, welche zur Herstellung des tödlichen Nervengases Sarin dient. (2) Die gefährliche Fracht verschwiegen die Beteiligten aber lieber. Auf einer Pressekonferenz drei Tage nach dem Unglück sagte die niederländische Verkehrsministerin Hanja Maij-Weggen nur lapidar: \"Die Maschine habe nur Blumen und Parfüm geladen.\" (1) In der Folgezeit häuften sich jedoch unerklärliche Erkrankungen bei den Bewohnern des Viertels in das die Maschine abstürzte: Viele litten unter traumatischen Erfahrungen, Fehlgeburten häuften sich und Embryos wiesen Mißbildungen auf.
Die Sarin Produktion
Es sind noch über mindestens zehn Jahre Tausende von Tonnen an verschiedenen Orten unter wahrscheinlich unterschiedlich sicheren Bedingungen gelagert. Über eine aktuelle Produktion in größerem Maßstab ist nichts bekannt. Auch für die Herstellung von kleinen Mengen (bis Kilogramme) ist eine gute Laboreinrichtung mit entsprechendem Sicherheitsstandard unerlässlich (also keine Synthese in der Waschküche!). Überdies ist es nicht einfach, über den Chemikalienhandel an die Schlüsselausgangsstoffe zu kommen. Deren eigene Herstellung ist aufwendig.
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