Als Mass für die quantitativen Betrachtungen der Strahlenexposition kann die natürliche Bestrahlung pro Jahr (mSv/a) herangezogen werden. Darunter fallen:
· kosmische Strahlenquellen, deren Ursprung im Weltall liegen, teilweise von der Sonne kommen und mit zunehmender Höhe über Meer zunehmen. Sie betragen im Durchschnitt 0.34 mSv/a.
· terrestrische Strahlenquellen, die sich natürlicherweise in der Erde und im Baumaterial befinden. Verantwortlich sind vor allem das Uran und seine Folgeprodukte. Im Durchschnitt ist dieser Beitrag 0.45 mSv/a.
· Inkorporiere Strahlenquellen, die dem Körper durch Nahrungsmittel und Wasser zugeführt werden. Der Durchschnitt liegt bei 0.38 mSv/a.
· Radon, das radioaktive Edelgas, und Folgeprodukte entstehen in der Zerfallsreihe des natürlichen Urans und Thoriums über Radium. Das gasförmige Radon zerfällt mit einer Halbwertszeit von 1 Minute bzw. vier Tagen in Metalle. Das gasförmige Radon gelangt durch die Atmung in die Lunge und wird dort abgelagert. Die mittlere Dosis liegt bei 1.6 mSv/a.
Bei der Schweizer Bevölkerung führen die vier natürlichen Strahlenquellen zu einer mittleren Dosis von 2.8 mSv/a.
Zusätzlich kommen noch die künstlichen Strahlenquellen:
· Kernwaffen-Fallouts infolge der Nukleartestexplosionen in der Jahren 1950 bis 1965. Heute ist die Dosis durch den Kernwaffenausfall gering.
· Kleinquellen, welche Radionuklide enthalten, wie zum Beispiel Leuchtziffern, Glas, Tabak usw. Zu den Kleinquellen zählt man aber auch das Fliegen (zusätzliche kosmische Strahlenexposition), Fernseh-Monitoren usw.
· Kernanlagen im Normalbetrieb können unter ungünstigen Annahmen eine errechnete Dosis für die Umgebungsbevölkerung von bis zu 0.015 mSv/a zur Folge haben.
· andere Betriebe in bestimmten Industrie- oder Forschungsbereichen benutzen Radionuklide, welche für die Umgebungsbevölkerung 0.03mSv/a betragen kann.
· berufliche Strahlenexposition, sie liegt über die ganze Bevölkerung gemittelt unterhalb von 0.01 mSv/a.
· Medizin, deren Strahlenexposition sich über die Bevölkerung gemittelt auf 1.0 mSv/a beläuft.
· Reaktorunfall Tschernobyl, dessen Werte heute sehr klein sind und bei 0.01 mSv/a liegen. Die über die Jahre 1986 bis 2000 akkumulierten Werte ergaben eine mittlere effektive Dosis von 0.5 mSv/a bei einem Maximalwert von bis zu 5 mSv.
Diese zivilisatorische Strahlenexposition beträgt im Mittel 1.2 mSv/a, wovon mit ca. 1 mSv/a die Medizin den weitaus grössten Beitrag liefert.
Als Vergleich kann dienen, dass ein Röntgenaufnahme der Lunge eine effektive Dosis von 0.1 mSv aufweist, eine solche der Wirbelsäule von ca. 4.0 mSv.
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