Da Glas ein amorpher (= spröde) Stoff ist, hat es kein regelmäßiges Kristallgitter. Es fehlt daher auch, der für kristalline Stoffe typischen Schmelzpunkt. Glas hat die Zustandsformen: Fest- Weich- dünnflüssig. Es ist daher gut zum Blasen, Walzen, Pressen oder Gießen geeignet. Da es durch die Schwerkraft, und die Zimmertemperatur langsam verformt wird, müssen Linsen rotiert werden. Daher sind die Fenster in Kirchen unten dicker als oben! Da es Licht durchlässig, sehr hart, schwer zerkratzbar ist, und eine porenfeine Oberfläche hat, kann man es sehr gut reinigen. Weltweit werden über 70 Millionen Tonnen Glas pro Jahr erzeugt.
Glas wurde sehr früh entdeckt. Eine 2 500 Jahre alte Assyrische Keilschrifttafel beschreibt die Glasherstellung. Da Anfang des 19 Jahrhundert ein billiges Verfahren entwickelt wurde, ist Glas zu einem Massenprodukt geworden.
Die Grundsubstanz ist Quarz. Zur Glaserzeugung wird es eingeschmolzen, und diese Schmelze lässt man wieder erstarren. Beim Schmelzen brechen die Silicium- Sauerstoffbindungen zum Teil auf. Die SiO Tetraeden verknüpfen sich beim Erstarren wieder. Vorteile: UV- durchlässig, hoch erhitzbar, Temperaturwechsel beständig, und resistent.
Quarzglas ist KEIN Gebrauchsglas, da es spröde ist. Die Herstellung ist sehr Energie aufwendig, da der Schmelzpunkt über 1700°C. Erweichungstemperatur: 1500°C
Massenglas ist ein künstlich hergestelltes Silicatgemisch aus Natrium- und Calciumsilicaten. Zusammensetzung von Quarz, Soda, und Kalk.
6SiO +Na CO +CaCO = Na O x CaO x 6SiO +2 CO
ist die ungefähre Formel für Glas. x = kein Oxidgemisch, sondern ein Gemisch aus Silicaten.
Normalglas hat einen Schmelzpunkt von 400-800°C
Bis man Glas hat, dauert es 12-15 Stunden bei 1500°C. Beim Einschmelzen wird das Altglas dazu gegeben. 10% Altglas spart 2.5% der Gesamtenergie. Trotzdem ist die Einwegflasche, wegen der Energieverluste, nicht sehr umweltfreundlich.
Die Umweltbilanz wird nur bei Mehrwegflaschen positiv.
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