Ist einmal ein pharmakologisch aktives Molekül entdeckt, dann experimentiert man mit geringfügigen Abwandlungen seiner chemischen Struktur, um den Effekt zu verbessern oder neue Effekte zu erzielen. Zwischen Ampheramin (Benzedrin) und Methamphetamin (Pervitin) bestehen keine Wirkungsdifferenz. Beim Propylhexedrin (Eventin) ist der sogenannte Phentylrest des Amphetamins durch einen Zyklohexyl-Rest ersetzt; der Effekt gleicht aber ebenfalls dem des Amphetamins. Verknüpft man das Amphetamin-Molekül mit einem anderen anregenden Mitteln, dem Theophyllin, so erhält man Captagon, das ähnlich wie man Captagon, das ähnlich wie Amphetamin wirkt und mit derselben Vorsicht benutzt werden muss.
Ergänzt man das einfache Methaphetamin-Gerüst zu einem zweiten Ring, so erhält man das Phenmetrazin (Preludin), das früher als >Appetitzügler< bei Schlankheitskuren verwendet wurde, aber ebenfalls eine Euphorie auslöst und deshalb bei anfälligen Menschen zu einer Sucht führen kann. Diesen Gefahr scheint bei einem weiteren Appetihemmer, dem Chlorphentermin (Avicol),
geringer zu sein, während Metylphenidat (Ritialin) in seinem Wirkungsbild wieder mehr dem Amphetamin gleicht und deshalb ähnlich vorsichtig verwendet werden muss.
Den echten Halluzinogenen näher steht eine neue Gruppe von Amphetamin-Derivaten, die in jüngster Zeit synthetisiert und experimentell angewendet wurden: >> MDA und >> MMDA, welche vor allem der chilenische Therapeut Claudio Naranjo untersucht hat.
Ein weiteres Stimulans ist Ephedrin. Es wirkt nicht so intensiv erregend auf das Zentralnervensystem wie die Amphetamine, kann aber auch zu einer primär seelischen Abhängigkeit führen und ist deshalb verschreibungspflichtig.
Ephedrin ist in vielen Arzneimitteln enthalten, beispielsweise in Präparaten zur Behandlung von Asthma, Kreislaufstörungen, Grippe, Husten und Schnupfen. es ist also verhältnismäßig einfach zu erreichen.
Gewonnen wird die Substanz aus dem Meerträubchen, Ephdra vulgaris. Sie gilt als die älteste überlieferte Anregungsdroge und war schon vor über 5000 Jahren in China als Anti-Asthmatikum geschätzt. Heute weiß man warum: Das Ephedrin mildert oder beseitigt Krämpfe der Bronchialmuskulatur und Entzündungen der Atemwege. Synthetisch gewonnenes Ephedrin ist unter dem Namen Ephetonin im Handel; beide Varianten sind suchtbildend.
Amphetamin kann man betrachten als eine Art "Super-Ephedrin".
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