Jahrelang scheiterte in der EU eine Koordinierung des Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft an nationalen Interessen. Im Zuge der Vorbereitungen auf den Binnenmarkt konzentrierte sich die Gemeinschaft dann vorallem auf die Beseitigung von technischen und steuerlichen Schranken im Luft- und Straßengüterverkehr. Ein Verkehrspolitisches Gesamtkonzept, das Umweltanliegen berücksichtigt, ist noch in Diskussion. Das Verkehrswesen ist für viele Wirtschaftsfaktoren der Gemeinschaft von vitaler Bedeutung. In diesem Bereich werden mehr als sieben Prozent des gemeinschaftlichen Bruttosozialprodukt erwirtschaftet und 28 Prozent des gesamten Energiebedarfs der EU verbraucht. Der Abbau der kostenverursachenden Beschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr ist daher von ganz allgemeinem Interesse.
Österreich kann durch eine konsequente Umweltschutzpolitik ein Umdenken in der europäischen Verkehrspolitik bewirken. Ein reibungsloses Funktionieren des europäischen Warenaustausches wird unser Land aber nur dann garantieren können, wenn wir auch die Bedürfnisse des gemeinsamen Binnenmarktes nach freiem Verkehrsfluß akzeptieren. Dazu sind unter anderem ein zügiger Ausbau des Eisenbahnnetzes und eine Trennung zwischen öffentlichem Schienennetz und privatwirtschaftlich geführten Betrieb der Eisenbahn notwendig.
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