In Deutschland werden in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erste "Rettungsanstalten" für Waisen, Verwahrloste und Arbeitslose gegründet. In nächster Zeit ist es vor allem R. Todt, der mit seiner Schrift "Der radikale deutsche Sozialismus und die christliche Gesellschaft" und der Gründung des "Zentralvereins für Sozialreform" auf die Gestaltung des sozialen Protestantismus im 19. Jahrhundert einzuwirken versucht.
Todt bleibt jedoch im Schatten von A. Stoecker, der 1878 als Gegenbewegung zur Sozialdemokratie die "Christlich-Soziale Arbeiterpartei" gründet.
Die Spannungen innerhalb evangelisch-sozialen Bewegungen verschärften sich, als der deutsche Kaiser Wilhelm II. meinte, daß christlich-soziale Bewegungen bloß Unsinn seien.
Die katholisch-soziale Bewegung hatte über Deutschland hinaus Schwerpunkte in Österreich und Frankreich. Die Bewegung des sozialen Protestantismus entfaltete sich vor allem in den Niederlanden und in England.
Die Vielfalt der im 19. Jahrhundert in den christlichen Kirchen Europas entstandenen sozialen Bewegungen konzentriert sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in der ökonomen Arbeit und Entwicklungshilfe.
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