Bereits 1905 kam es in Russland zu einer Revolution. Auslöser war ein verlorener Krieg gegen Japan. Diese erste Revolution wurde von allen Ständen, d.h. von bürgerlichen und adeligen Liberalen sowie Bauern, Matrosen und Arbeitern getragen. Zahlreiche Demonstrationen und spontane Aktionen gegen Gutsherren sowie Arbeiterstreiks die zu einem Generalstreik auszuwuchten drohten zwangen den Zaren dazu seinem Volk Freiheitsrechte und eine Reichsduma zuzugestehen. Da die gewählten Volksvertreter in dieser Duma jedoch zum Großteil in Opposition zur Regierung standen, löste sie der Zar (Nikolaus II) auf. Durch ein verändertes Wahlrecht, welches einen Großteil der Bevölkerung von den Wahlen ausschloß, konnte sich der Zar eine konservative, regierungstreue Mehrheit in der Duma sichern.
Nach dem Scheitern der Revolution analysierte Lenin, dass die Macht des Zaren nicht eingeschränkt werden kann, sondern vernichtet werden muss.
Der Nährboden für die Bolschewistische Revolution war das klägliche Auftreten der russischen Streitmächte im ersten Weltkrieg. Besonders die gescheiterten Brussilow-Offensiven, sowie Versorgungsengpässe und die Länge des Krieges demotivierten das russische Volk und führten zu einer Unzufriedenheit der Massen.
Am 23.2.1917 (8.3.) kam es zum Ausbruch der Februarrevolution. Teile der Truppen unterstützten die Aufständischen. Es kam zur Bildung einer provisorischen Regierung unter Fürst Lowow. Die Arbeiterräte, bestehend aus Menschewiki, Bolschewiki und Sozialrevolitionären, sowie die Bauern und Soldatenräte hatten zwar sehr viel Macht in diesen Tagen (Eisenbahn, Post usw.) überließen die Führung des Staates jedoch vorerst noch der "Provisorischen Regierung".
Aber vor allem die Bolschewiki unter ihrem Anführer Lenin waren allerdings anderer Meinung. Bei seiner Ankunft aus dem Schweizer Exil im April 1917 forderte Lenin in Petersburg "Alle Macht den Sowjets!" Das bedeutete: an Stelle einer parlamentarischen Republik eine Republik der Sowjets, keinerlei Unterstützung der provisorischen Regierung sowie die Forderung nach Beendigung des Krieges. Gleichzeitig forderte er in diesen Aprilthesen:
- die Enteignung und Verstaatlichung von Grundbesitz
- die Kontrolle und Verteilung der gesamten Produktion durch die Arbeiterräte
- die Abschaffung von Polizei und Armee
Da die "Provisorische Regierung" entgegen den Forderungen der Bolschweiki, die sich fortan "Kommunistische Partei" nannten, gemeinsam mit den "Entente-Mächten" den Krieg weiterführte, kam es zur s.g. Oktoberrevolution (24. - 25.10 bzw. 6.- 7.11)in Petograd. (Ein weiterer Grund war die mangelnde Bereitschaft zur Landverteilung.) Die Mitglieder der provisorischen Regierung wurden verhaftet bzw. sind geflohen. Am II Allrussischen Sowjetkongress wurde dem Rat der Volkskommisare Regierungsstatus zugesprochen. Weiters wurden das Dekret über die Beendigung des Krieges und das Dekret über Grund und Boden verkündet. Es folgte eine entschädigungslose Enteignung der Großgrundbesitzer. Auch die ersten Wahlen für ein Gesetzgebendes Parlament wurden beschlossen. Da bei dieser Wahl die Kommunisten jedoch nur 9 von 36 Millionen Wählerstimmen erhalten konnten, wurde, einen Tag nachdem Russland zur demokratisch-föderativen Republik erklärt wurde, die Verfassunggebende Versammlung durch den Rat der Volkskommisare und durch Rote Truppen aufgelöst.
Im Juli 1918 kam es zur Konstituierung der Russisch Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR). Diese Verfassung basierte auf dem Sowjetprinzip und dem Grundsatz der Diktatur des Proletarismus.
Kurz darauf kam es auch zur legendären Ermordung der Zarenfamilie.
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