Als Kind, das seine sozialen Kontakte zum Großteil in der Schule aufbaut und pflegt ist die Schule auch das Pflaster, auf dem über Gedeih und Verderb entschieden wird. Für die Kinder gibt es nicht solche Vergleichswerte wie in der Erwachsenenwelt, wie zum Beispiel Einkommen, Bildung, Beruf. Mitschüler können leicht durch Besitz beeindruckt werden. Sie sind insofern wichtiger für die Werbewirtschaft, da sie mit steigendem Alter, durchschnittlich auch über mehr Geld verfügen und mehr Entscheidungsfreiheit beim Kauf von Produkten haben.
Die Kinder in diesem Alter orientieren sich vornehmlich an den Älteren, die ihre Vorbilder sind in allen möglichen Lebensbelangen. Die Kleidung, das Verhalten, die Sprache etc...Die Zielgruppe der Zehn - bis Zwölfjährigen werden im Fachjargon auch "Pre - Teens" genannt. Das deshalb, weil sie einerseits nicht mehr der Kinderwelt zuzuordnen sind. Altersmäßig eigentlich schon, aber sie entwickeln in der Regel eine gewisse Aversion und Ablehnung gegenüber allem Kindlichen, das für sie dann kindisch ist.
Ein Phänomen der Jugendszene sind die unzähligen, sich ständig neu formierenden Szeneabsplitterungen. Ravers, Hippies, Punks, Skater oder Grufties um nur einige zu nennen. Das sind Gruppierungen, in denen sich die Jugendlichen mit Altersgenossen über ihren Stil und ihre Anschauungen identifizieren können. Diese Probleme mit der Frage "Wer bin ich?" trifft man häufig bei Jugendlichen an, nicht zuletzt, da sie körperlichen Hormonschwankungen ausgesetzt sind. Auch hier tritt wieder die Werbung auf den Plan, die als Richtungsweiser agiert und quasi Lebenshilfe und Entscheidungshilfe anbietet angesichts einer riesigen Produktpalette, sofern sich die Jugendlichen darauf einlassen.
Angesichts der relativ neu erschlossenen gewinnbringenden Zielgruppe Kinder sollte eigentlich Euphorie herrschen. Doch die Geburtraten erreichen ein Rekordtief nach dem anderen und die Werbetreibenden müssen sich anstrengen, und immer besser werden, wenn sie noch nennenswerte Erfolge bei dieser Zielgruppe erreichen wollen. Ein neuerlicher Vollangriff auf die Kinder ist zu erwarten um genügend Nachfrage für ein Überangebot zu schaffen und die Wirtschaft in Schwung zu halten.
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