Nach dem zweiten Weltkrieg 1945 wurde Österreich als unabhängiger Staat wieder hergestellt. Eine provisorische Staatsregierung wurde zusammengestellt, welche die Wiedererrichtung der Republik aufrief. Die Bundesverfassung von 1920 wurde in der Fassung von 1929 mit Ausnahmen einiger Bestimmungen wieder in Geltung gesetzt. 1951 fand dann die erste Volkswahl eines Staatsoberhauptes der österreichischen Geschichte statt. Österreich wurde bis 1955, wie Deutschland, in Besatzungszonen aufgeteilt. Mit dem Staatsvertrag, der am 15. Mai 1955 unterzeichnet wurde, und mit dem unabhängigen Bekenntnis bzw. der Verpflichtung zur Neutralität und keinen neuen Anschuss anzustreben erlangte die Republik ihre volle Souveränität. Dies sollte vor allem die Einbindung Österreichs in die Verteidigungsstrukturen der NATO verhindern. In Erinnerung an die Neutralität ist seit 1965 der 26. Oktober österreichischer Nationalfeiertag. Die Neutralität, oder besser die Bündnisfreiheit, ist eine militärische Neutralität.
1951 wurde von Deutschland, Frankreich, Italien und den Benelux-Ländern die europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründet um den Frieden in Europa dauerhaft zu sichern. 1958 schufen sie außerdem die europäische Atomgemeinschaft (Euratom) und die europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).
Aufgrund der Neutralität Österreichs durften sie keine derart weit reichenden politischen Verpflichtungen eingehen, sowie Schweden und die Schweiz. Großbritannien scheiterte im Dezember 1958 mit dem Plan eine OEEC-weite Freihandelszone unter Wahrung nationaler Zolltarife und eigener Außenhandelspolitiken. Stattdessen wurde 1960 von sieben Ländern (Dänemark, Großbritannien, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz) eine "kleine Freihandelszone", die EFTA, gegründet.
Nach dem Ende des Kalten Krieges 1991 wurde die Neutralitätspolitik behutsam gelockert, aber die Angemessene Interpretation der Neutralität bleibt weiterhin ein umstrittenes innenpolitisches Thema. 1995 trat Österreich mit Finnland und Schweden als letzte Länder der EFTA der EU und der von der NATO initiierten \"Partnerschaft für den Frieden\" bei.
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