Ein weiteres Problem ist die Verstädterung. Heute lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Die Verteilung der Bevölkerung auf den ländlichen Raum und die städtischen Zentren wird sich in den nächsten Jahrzehnten immens verändern. Vor 35 Jahren lebten noch rund zwei Drittel der Weltbevölkerung auf dem Land - in 35 Jahren werden zwei Drittel der Menschen in Städten leben.
Die Ursachen für diesen Trend sind vielfältig. Bessere Arbeitsmöglichkeiten und soziale Dienstleistungen ziehen Menschen in die Städte. Und es sind vor allem junge Menschen im Elternalter, die vom Land in städtische Gebiete abwandern. Dadurch ist das Bevölkerungswachstum dort besonders hoch.
Über drei Viertel des gesamten Weltbevölkerungswachstums findet heute in den Städten der Entwicklungsländer statt. Innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte wird sich die städtische Bevölkerung dort voraussichtlich mehr als verdoppeln: von heute 1,9 auf 3,9 Milliarden Menschen.
Die Millionenstädte in Entwicklungsländern, wie Mumbai oder Lagos, sind größtenteils in Küstennähe erbaut worden. Setzt sich die derzeitige Entwicklung des Städtewachstums fort, so würden viele der ohnehin schon exponierten Räume zunehmend belastet. Die Zahl der Millionenstädte in Ländern mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen ist seit 1950 um mehr als das Siebenfache angestiegen, so dass voraussichtlich 2015 zwölf der fünfzehn größten Städte weltweit in Entwicklungsländern liegen werden.
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