Der Spartakusbund war eine Vereinigung radikaldemokratischer Sozialisten, die am
1. Januar 1916 zunächst unter dem Namen "Gruppe Internationale" von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Franz Mehring in Berlin gegründet wurde. Unter Bezugnahme auf ihr illegal erscheinendes Organ, den Spartakusbriefen (nach dem Führer des römischen Sklavenaufstandes Spartacus), nannte sich die Gruppe später um.
Im Gegensatz zum Kaderparteikonzept Lenins vertrat der Spartakusbund einen demokratischen Kommunismus.
Die Spartakisten bildeten ursprünglich den äußersten linken Flügel der SPD; aus Opposition gegen die Burgfriedenspolitik , spaltete sich der Spartakusbund von der SPD ab.
Am 1. Mai 1916 organisierte der Spartakusbund eine große Antikriegsdemonstration auf dem Potsdamer Platz in Berlin, während der Rosa Luxemburg zum Generalstreik aufrief.
Im April 1917 schloß sich der Spartakusbund der USPD an, die sich ebenfalls aus Protest gegen die Burgfriedenspolitik von der SPD abgespalten hatte; er verfolgte aber weiterhin seinen radikaldemokratischen Kurs.
Der Spartakusbund war in den Januarstreiks und in der Novemberrevolution 1918 aktiv;
am 9. November 1918 proklamierte Liebknecht- allerdings erfolglos - in Berlin
die "freie sozialistische Republik". Der Spartakusbund forderte für Deutschland ein Rätesystem und lehnte eine Nationalversammlung strikt ab.
Unter anderem über diese Fragen kam es im Dezember 1918 zum Bruch mit der USPD;
auf einer Versammlung vom 30. Dezember 1918 bis zum 1. Januar 1919 vereinigten sich Spartakusbund und Bremer Linksradikale zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Am 5./6. Januar 1919 organisierten KPD, USPD und Metallarbeiter in Berlin eine Massendemonstration, den sogenannten Spartakusaufstand, der von Freikorpstruppen blutig niedergeschlagen wurde. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden festgenommen und von rechtsradikalen Freikorpsoffizieren ermordet.
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