Im Produktionsbereich von Industriebetrieben zählen Produktionsplanungs- und steuerungssysteme (PPS-Systeme) zu den verbreitesten EDV-Anwendungen, PPS-Systeme sollen die Planung, Steuerung und Kontrolle der Auftragsbearbeitug unterstützen. Oft wird das PPS System als Ausgangspunkt für die Integration aller mit dem Produktionsprozeß verbundenen EDV-Systeme gewählt. Dies ist dann das Kernstück von CIM(Computer Integrated Manufacturing). Die Produktionsplanung und Steuerung bildet die betriebswirtschaftliche und die organisatorische Basis der technischen Abwicklung von Aufträgen in einem Produktionsbetrieb. Sie soll einer Optimierung der Produktionsziele (volle Kapazitätsauslastung, geringe Herstellkosten, geringere Durchlaufzeiten, niedrige Lagerbestände, hohe Termintreue) dienen.
Wie wir anhand des Aufbaues sehen sind viele Daten für ein gutes PPS-System erforderlich.
(siehe Folie, AV-Skriptum)
Auswirkungen:
Bei Einführung solcher Systeme muß man bedenken wie der Einsatz dieser Systeme die menschliche Arbeit verändert.
Die betroffenen Gruppen sind:
die am PPS-System beschäftigten Angestellten im produktionsvorgelagerten Bereich (Arbeitsvorbereitung und Fertigungsteuerung)
die von der PPS-Planung betroffenen Beschäftigten im Werkstattbereich.
Die Arbeitsbedingungen beider Gruppen sind vor allem durch folgende Punkte gefährdet:
Sinken der Arbeitsplatzsicherheit verbunden mit Rationalisierungungen.
Veränderung der Arbeitsinhalte verbunden mit dem Erfordernis von neuen Qualifikationen.
Leistung und Verhalten von Beschäftigten können computerunterstützt genauer kontrolliert werden.
Veränderungen der sozialen Beziehungen durch größeren Konkurrenzdruck.
Die Automatisierung im Bereich der Produktionssteuerung wird sicher nicht alle Tätigkeiten betreffen. Man muß entscheiden welche Arbeitsplätze eine vermehrte Computerunterstützung bekommen, welche Arbeitschritte in der Arbeitsvorbereitung und Fertigungssteuerung automatisiert werden und wo menschliche Eingriffe vorgesehen sind. Wird nun ein PPS-System eingesetzt sollten genaue Angaben der durch das PPS-System verursachten Veränderungen ,bezüglich Arbeitszeit, Arbeitsinhalt, Qualifikationen, Kapazitätsauslastung, Art der Zuteilung von Aufgaben an Arbeiter/innen, gemacht werden.
Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Betriebes wird versucht, die Maschinennutzung zu erhöhen, die Lagerbestände und Durchlaufzeiten zu senken. Auch wenn diese Einsparungen nicht direkt auf Kosten von Arbeitsplätzen gehen, sind doch die Beschäftigten unmittelbar betroffen: Sie werden flexibler eingesetzt und der Druck steigt. Es entsteht aber dadurch eine intensivere Arbeitsleistung.
Welche Daten sollen im System grundsätzlich erfaßt werden ?
Informationen über verfügbare Arbeitskapazitäten sowie zeitgenauere und detaillierte Rückmeldungen von Maschinen eröffnen den Planungs-Steuerungsabteilungen in Verbindung mit computerunterstützter Auswertung bessere Kontrollmöglichkeiten. Oft werden bei Nachkalkulationen zum Beispiel, Personen und deren Auftrag erfaßt, es ist nicht zu empfehlen zu viele personenbezogene Daten zu erfassen, denn je weniger Daten, desto kleinere Kontrollmöglichkeiten, d. h. desto besser für die Beschäftigten.
Auswertung der Leistungsdaten:
Das Ziel der Erhebung von Produktionsdaten ist, diese Daten auch zum Zweck eines besseren Produktionsablaufes auszuwerten. In diesen Auswertungen scheinen aber immer wieder personenbezogene Daten wie etwa Leistungsdaten von Gruppen oder einzelnen auf. Diese Auswertungen benötigen daher eine genauere Beurteilung. Ist es z.B. anhand der gewonnen Daten möglich, Arbeitsleistungen einzelner Beschäftigter zu vergleichen, so sollte dieser Auswertung ein Riegel vorgeschoben werden.
Eine Zuordnung der Maschinenleistung mit der menschlichen Leistung:
Es ist möglich Maschinenleistung mit menschlichen Leistungen zuzuordnen, daher kann man Anhand der auf der Maschine erbrachten Leistungen auf die Leistung der einzelnen auf dieser Maschine arbeiten Personen schließen. Man sollte aber weder eine direkte noch indirekte Zuordnung ermöglichen.
Zentrale Datenbanksysteme:
Werden die Daten der Produktionsplanung und -steuerung gemeinsam mit den Daten der anderen EDV-Anwendungen (zB.: CIM,Zeitdaten, Betriebsdaten, Personaldaten) gemeinsam gespeichert, spricht man von einer zentralen Datenbank. Diese bietet die Möglichkeit verschiedenster Auswertungen und diese sind dann sicher nicht zum Vorteil der Beschäftigten. Daher sollte man zentrale Datenbanksysteme nicht einsetzen.
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