= ein zielgerichtetes Gebilde, welches eine zweckmäßige Ordnung aufweist (= Struktur). Der Begriff Organisation ist im doppelten Sinne mit dem menschlichen Handeln verbunden:
a.) als Strukturierungsvorgang = das Organisieren
b.) als die jeweilige Struktur = Ergebnis der Tätigkeit organisieren (= Organisation)
Die Unternehmensorganisation ist eine planmäßige zweckorientierte Ordnung (Regelung, Kombination) der Produktionsfaktoren zur Erfüllung von Daueraufgaben und Dauerleistungen. Sie legt fest was, woraus, wann, wo, wie und wozu gemacht wird, und wie die Information lauft.
1.1 Vorbedingungen für eine Organisation
a.) Teilbarkeit: die Aufgabenstellung muß einen teilbaren Umfang haben.
b.) Wiederholbarkeit: Aufgaben müssen sich gleich oder ähnlich wiederholen lassen.
c.) Zielvorgabe: Die Aufgabe muß einen Zweck erfüllen.
1.2 Entscheidungen in einer Organisation
a.) Disposition:
Darunter verstehen wir eine Einzelmaßnahme im konkreten Einzelfall, die keine strukturierende Wirkung hat. Die Gültigkeitsdauer ist nur kurzfristig.
z.B.: Arbeits-, Bestellauftrag
b.) Improvisation:
Dies sind mehr vorübergehende Maßnahmen, die nur beschränkte Gültigkeitsdauer haben. Die Gültigkeitsdauer ist mittelfristig und weist nur bedingte oder teilweise Wirkung auf.
z.B.: Ersatz für Maschinenbruch, Betriebsmittelausfall
c.) Organisation:
Hier werden Entscheidungen getroffen oder Maßnahmen ergriffen mit voll strukturierender Wirkung, welche längerfristig Gültigkeit besitzen bzw. bis auf Widerruf (Änderung).
Entscheidungen Gültigkeitsdauer Strukturierende Wirkung
Disposition kurz keine
Improvisation mittelfristig bedingte
Organisation langfristig (bis auf Widerruf) voll (unbedingt)
1.3 Ausmaß der Organisation
Es gilt das Prinzip der goldenen Mitte, es muß immer ein gewisses Gleichgewicht vorhanden sein, d.h. es darf keine Über- oder Unterorganisation entstehen.
Unter Überorganisation verstehen wir eine zu starke Strukturisierung. Auf Grund vieler, übersteigerter und versteifter Dauerregelungen bleibt nur ein geringer Spielraum für die freie Disposition; d.h. der Betrieb verliert an Flexibilität und er reagiert nur langsam auf Veränderungen.
Unterorganisation ist dann gegeben, wenn zu geringe Strukturierung vorliegt; d.h. es ist hier ein zu großer Spielraum für Dispositionen gegeben. Eine Koordination des Betriebsgeschehens ist nur schwer einsichtlich. Für den Einzelnen ergibt sich das Gefühl der Unordnung, des Durcheinanders (Tohuwabohu, Chaos). Es ist ein erhöhter Aufwand für die Disposition notwendig (Mehrkosten).
Der Organisationsgrad ist abhängig von:
* der Branche
* der Ausbildung der Mitarbeiter
* der hierarchische Ebene
* der Art der Produktion (Einzel- oder Massenfertigung)
* dem technischen Entwicklungsstand
1.4 Die Stellen
Eine Stelle ist ein fiktiver und/oder realer Ort, an dem bestimmte (eindeutig definierte) Aufgaben, die zur Erreichung der Betriebsziele notwendig sind, durchgeführt werden. Eine Stelle besitzt drei Merkmale:
Aufgabe Kompetenz Verantwortung
Tätigkeitsbeschreibung Eignungsprofil für eigne und anderer Personen Arbeit
Stellenbeschreibung Zuständigkeit Betriebsmittel
Arbeitsumfang Berechtigung (autorisiert) Arbeitsmittel
Für eine Stelle gilt daher:
Eine Aufgabe muß vorhanden und die Stelle muß für die Aufgabe geeignet (kompetent) sein. Sie muß für das Ergebnis dieser Aufgabe die Verantwortung tragen.
Je nach Ausprägung der Merkmale unterscheidet man:
a.) Funktionsstelle = ausführende Stelle
b.) Stabstelle = Stelle ohne Ausführungskompetenzen; nur um Beratung und Hilfestellung zu bieten.
c.) Instanzstelle = Mitentscheidungs- und/oder Weisungskompetenz.
1.5 Organisationspyramide
In der Unternehmensorganisation wird das Zusammenwirken der Stellen untereinander festgelegt, d.h. was von wem zu machen ist und wer wem etwas zu sagen hat. Der Aufbau erfolgt in Form einer Pyramide, wir sprechen von einer hierarchischen Gliederung (Über- und Unterordnung).
1. Ebene: Chef, Direktion
2. Ebene: Abteilungsleiter
3. Ebene: Meister
4. Ebene: Facharbeiter
5. Ebene: Arbeiter
1.6 Arten der Organisation
a.) Aufbau- (ABO) und Ablauforganisation (ALO)
b.) Natürliche und künstliche Organisation (vom Menschen geschaffen)
c.) formale Org.: Die normale, offizielle, autorisierte gesetzliche, ... Organisation
informelle Org.: Bildet sich auf Grund von Neigungen, Sympathien, gemeinsamer Interessen, Freundschaft, gemeinsames Hobby
Im Betrieb ist es ideal, wenn sich formale und informelle Organisation decken.
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