Bei der Wirtschaftsspionage spielt wirtschaftliches und soziales Gefälle im internationalen Vergleich eine große Rolle. Hieraus entwickeln sich staatliche Interessen, die auch unter Einsatz der Nachrichtendienste verfolgt werden.
Dabei werden die Rahmenbedingungen für die Spionageabwehr zunehmend schwieriger. Einerseits erleichtert die Globalisierung in fast allen Lebensbereichen den "legalen" Zugriff auf fremde Informationen, zum anderen erschwert der Einsatz immer perfekter werdender technischer Aufklärungsmittel die Erkennbarkeit von Spionageangriffen erheblich. Ein schwach ausgeprägtes Sicherheitsbewußtsein wirkt sich zusätzlich nachteilig aus.
Auf dem Weg in die Informationsgesellschaft entscheidet nicht mehr der Besitz von Rohstoffen allein über den Erfolg einer Volkswirtschaft. Ausschlaggebend sind vor allem Informationen - technologisches und betriebswirtschaftliches Know-how. Dieses Verlangen nach umfassender Information ist auch ohne die im ideologischen Ost-West-Gegensatz begründeten konfrontativen Elemente früherer Jahre gegeben.
Bei der Spionage unter Hochtechnologiestaaten, die über multinational strukturierte Industrien verfügen, stehen die Ausforschung von Markt- und Absatzstrategien sowie die Beeinflussung von Entscheidungsträgern im Vordergrund, während für technologisch weniger entwickelte Staaten eher die kostengünstige und teilweise auch wahllose Beschaffung von Informationen zur Optimierung der eigenen Forschung und Entwicklung von besonderer Bedeutung ist.
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