Die Zielvereinbarung gilt demnach als vorherrschende Führungsfunktion. Die obersten Unternehmensziele werden in Zwischen- und Unterziele aufgespalten. Entscheidend ist, daß die Ziele nicht von oben (Unternehmensleitung) vorgegeben, sondern gemeinsam entwickelt und formuliert werden.
Voraussetzung sind für alle Mitarbeiter eindeutig abgegrenzte Aufgabenbereiche, die eigenverantwortlich und selbständig auszuführen sind. Die für die Zielerfüllung notwendigen Befugnisse und Verantwortlichkeiten müssen den Mitarbeitern übertragen werden. Die Kontrolle beschränkt sich allein auf die Zielerfüllung, nicht auf Einzelmaßnahmen.
Die für Management by Objectives sinnvolle Organisationsform ist die Spartenorganisation (Kombination aus Ein- und Mehrlinienmodell).
Die Aufgaben des Vorgesetzten liegen in der Abgrenzung der Aufgabenbereiche, in der gemeinsamen Zielfestlegung, in der Kontrolle der Zielerfüllung und der eventuellen Hilfestellung bei der Erreichung der Zielvorgaben. Da Rückfragen beim Vorgesetzten möglichst unterbleiben sollten, wird sich die Hilfestellung allerdings nur auf besondere Fälle beschränken.
Schwierigkeiten ergeben sich in der Praxis aus der Koordination der jeweiligen Zwischen- und Unterziele der einzelnen Bereiche und Abteilungen, darüber hinaus aus der Zielformulierung, wenn diese ungenau oder gar falsch ist.
Formulierung der Ziele:
. Ableiten und Vereinbaren der Jahresziele
- Zuständigkeiten / Instandhaltungsziele
- Ziele / Gestaltungsziele
. Monatlich: Formulieren der Monatsziele
- Festhalten des Nichterledigten aus dem Vormonat
- Festhalten des Nichterledigten aus den Jahreszielen
. Monatlich oder jedes Quartal:
- Besprechen der Ziele und Resultate mit den Vorgesetzten
. Einmal im Jahr:
Mitarbeitergespräch anhand
- des Stellenbildes und Zuständigkeiten / Instandhaltungsziele
- der Jahresziele
- der 12 Monatsziele
Zuständigkeiten:
- werden aus dem Stellenbild abgeleitet
- sind aufgabenorientiert
- sind repetitiv
- sind standards of performance
Ziele:
- werden aus Oberzielen und Projekten abgeleitet
- sind planungs- und projektorientiert
- sind innovativ
Unternehmensziele
Abteilungs- oder Bereichsziele
Individuelle Ziele
- Das Festlegen von Unternehmenszielen ist ein unternehmenspolitischer Entscheid
- Aus jedem Unternehmensziel lassen sich viele Bereichs- oder Abteilungsziele ableiten.
- Aus der Vielfalt der Bereichs- oder Abteilungsziele muß eine Auswahl getroffen werden (Schwerpunktbildung, Prioritäten). Die Ziele der einzelnen Abteilungen müssen aufeinander abgestimmt sein.
- Das Ableiten von Zielen sollte nach Möglichkeit von Vorgesetzten und Mitarbeitern gemeinsam vorgenommen werden (--> Zielvereinbarungsgespräch).
Der Zielformulierungsprozeß ist nie abgeschlossen. Ein MbO-System muß diesen steten Entwicklungsprozeß in Gang bringen und unter Kontrolle halten.
Es gibt 10 Grundsätze für eine erfolgreiche Führung durch Zielvereinbarung
1. Klarheit über die Grundidee (Philosophie) des Systems der Führung durch Zielvereinbarung.
2. Angepasste Hilfsmittel (Checklists, Formulare, Arbeitstechnikhandbuch
3. Notwendigkeit von Zielen und deren Netzwerkcharakter erkennen
4. Durchsetzung der Überprüfbarkeit von Zielen
5. Realistische und erreichbare Ziele
6. Zeitspannen innerhalb der Ziele erkennen
7. Zielvereinbarung statt Zielsetzung
8. Bereitschaft, Ziele anzupassen oder zu ändern
9. Institutionale Überprüfungen und Besprechungen
10. Führung durch Zielvereinbarung deckt viel, aber nicht das ganze Spektrum der Führung ab.
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