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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Kurzer einblick in die erfolgsstory der werbung



"Ihre Entstehung ist unmittelbar verknüpft mit dem Beginn der Herstellung von Waren und Dienstleistungen, die nicht mehr ausschließlich zur Deckung des Eigenbedarfs benötigt wurden." (Schweiger&Schrattenecker/Soziologie der Werbung)
Das erste Werbemittel war vermutlich die menschliche Stimme, wie wir sie auch heute noch auf Märkten finden. Durch "Erdbeeren, frische Erdbeeren!" will man auf seine Produkte aufmerksam machen. Die Ausbreitung von Werbung über größere und immer größere Gebiete hinweg wurde erst durch die Innovationen der Medien, wie Buchdruck, möglich. Im 16.Jahrhundert erscheinen die ersten Zeitungen, und die ersten Anzeigenblätter tauchen zu dieser Zeit in Frankreich auf. Trotz alledem war Werbung noch ein Randphänomen, nicht zuletzt durch die vorherrschende Zunftordnung. Es gab schon genug Möglichkeiten seine Produkte zu bewerben, aber sie blieben weitgehend ungenutzt, damals war es sogar verpönt zu werben. Die Art und Weise des Wirtschaftens war ganz anders als die heutige. Es herrschten Monopole vor und somit gab es keine Konkurrenz mit der man sich um den Kunden hätte streiten müssen.
Erst neuartige Produkte außerhalb der Zunftregelungen, für die noch kein so nötiger Bedarf vorhanden war wie etwa für Brot, bedienten sich der Werbemittel. Die Nachfrage musste also erst geweckt werden, wie beispielweise bei Kaffee, der im 17. Jahrhundert seinen Siegeszug durch Europa antrat. Das Getränk mit dem gewöhnungsbedürftigen Geschmack wurde als Heilmittel angepriesen, dass verdauungsfördernd wirke und Schwindsucht heile.
Mit der Industrialisierung im 19.Jahrhundert fand eine umwälzende Veränderung der Wirtschaftsordung statt, die mit einem enormen Aufschwung der Werbung einherging. Die Marktwirtschaft wie wir sie heute kennen kam auf, und mit ihm die neuen Techniken zur Massenproduktion. Mit diesem freien Wirtschaftssystem wurden Unternehmungsgründungen ermöglicht. Jeder der eine Idee für ein neuartiges Produkt hatte, hatte die Freiheit es zu produzieren, aber damit drängte auch Konkurrenz auf den Markt. Wer auf sich aufmerksam und sich einen Namen machen wollte musste werben.

Doch Werbung war schon damals das was es heute ist, ein Mittel zur Absatzsteigerung, denn die Gewinnmaximierung stand seit der Durchsetzung des Kapitalismus immer im Vordergrund eines Unternehmens. Der Profit ist, kann man sagen, sogar die einzige Berechtigung zu existieren.
Die Anzeigen wurden immer moderner, sie wurden umrahmt und mit Illustrationen belegt um das Auge des Lesers einzufangen. Mit der damals beginnenden Globalisierung entfernten sich Anbieter und Nachfrager immer mehr voneinander. Nur der Gebrauch von Massenmedien verbindet sie. Damit richtet sich Werbung auch an eine anonyme Masse und verwendet eine dementsprechende Sprache.
Schließlich entstehen Produkte die für überregionale Märkte konzipiert und daher von einem Auseinandertreten von Konsument und Produzent begleitet werden. Die Markenartikel kommen auf : Coca Cola (1886) oder Odol (1893)

Solche Artikel können auf eine lange erfolgreiche Tradition zurückgreifen, was ihnen auch heute noch Erfolg garantiert. Denn gerade eine so eine Verbundenheit über Jahre und Generationen steigert den Wert eines Produktes und bindet den Kunden stärker. "Meine Großmutter hat meine Mutter schon mit Nivea-Creme eingeschmiert, dasselbe mache ich jetzt mit meiner Tochter" - sehr werbewirksam.
Werbung tritt erst spät als Bedeutungsverleiher auf, die den Produkten ein Gesicht oder ein Image gibt. Die Bedeutung der Dinge ist lange Zeit selbstverständlich gewesen und die Werbetreibenden haben darauf verzichtet ihre Angebote durch Werbung aufzuladen. Psychologisch und soziologisch ist die Bedeutungsverleihung von Produkten jedoch hoch interessant.
Es ist vor allem der Handel der wirbt, denn es legt uns ja schon die Sprache nahe, dass der Produzent herstellt und der Händler, der ja ein Ein- und Verkäufer ist, sich mittels Werbung um den Verkauf kümmert.
In dem letzten Jahrzehnten hatten wir es schon mit einer noch relativ junge, aber doch fest etablierten Branche zu tun, die von der Werbung lebt. Durch die Entstehung der professionellen Werbewirtschaft stiegen Quantität und Qualität der Werbebotschaften. Hier haben wir es mit spezialisierten Herstellern von Werbung zu tun, die es immer wieder schaffen, sich durch ein Hintertürchen unserer Wahrnehmung in unseren Kopf einzuschleichen.

 
 

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