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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die unterschiede in der entwicklung der landwirtschaft in der brd und der ddr



Die gesamte Landwirtschaft in der DDR (1949-1990) wurde von der SED geplant und gesteuert. Die SED war die sozialistische Partei in der DDR, welche die politische und wirtschaftliche Macht besaß. Aus dem Marxismus- Leninismus wurde abgeleitet, Großbetriebe müssten den Kleinbetrieben überlegen sein. So wurde die Landwirtschaft in der DDR nach und nach den Genossenschaften, den LPGs, und dem Staat zugesprochen. Das hatte auch den Vorteil, dass der Staat die Kontrolle behielt. Doch das erste Ziel war, die DDR unabhängig von teuren Exporten zu ernähren. 1945-1949 wurden zuerst die Großgrundbesitzer enteignet, das waren die Betriebe mit über 100 Hektar Land. In manchen Länder, wie Mecklenburg, waren es 46% der gesamten landwirtschaftlichen Fläche oder wie in Thüringen nur 14% Nutzfläche, welche von den Besitzern beschlagnahmt wurden. Das Land wurde dann armen Bauern, Flüchtlingen oder Umsiedlern zur Bestellung gegeben. 5% der Flächen behielt der Staat selber, um Musterbetriebe einzurichten. Die DDR nannte sie volkseigene Güter, VEGs. Danach, seit 1952, versuchte die SED die übrigen Bauern für ihre Agrarpolitik zu begeistern, der Rest wurde wirtschaftlich in den Bankrott getrieben. Durch überhöhte Gebühren beim Ausleihen der Landmaschinen, durch geringe Ersatzteilversorgung und durch tiefere Preise beim Abkauf der produzierten Mittel. Im Jahre 1952 fing die Kollektivierungsphase an, sie ging bis 1960. Dabei ging es um die Verbreitung des Sozialismus auf dem Land. Die Landwirte konnten zwischen drei Arten von Landes Partei Genossenschaften entscheiden. Jeder Landwirt hatte in die LPGs einzutreten, dabei konnten die Bauern entscheiden, ob sie nur ihr Land zur Verfügung stellten, dies war dann Typ 1. Oder ob sie bei Typ 2 ihr Land, Maschinen und ihre Tiere zur öffentlichen Nutzung der Mitglieder der Genossenschaft freigaben. Der letzte Typ 3, war der Schlimmste. Die Grundbesitzer unterstanden der Pflicht all ihr Besitztum an die Genossenschaft abzutreten. Diese Modell wählten viele Landwirte, die sich Arbeitserleichterungen oder wirtschaftlichen Nutzen daraus versprachen. Unter dem steigenden Druck der SED sind dann einige Bauern in die BRD geflüchtet, die Besitztümer nahm dann der Staat an sich. Inzwischen hatte sich die Zahl der staatlichen oder genossenschaftlichen Betriebe von 5% auf 92.5% der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche erhöht.
1960 bis 1968 wurden in der Kooperationsphase viele Genossenschaften zusammengelegt. Dies ergab noch größere Betriebe, welche dann enger mit der Industrie und anderen Agrarbetrieben zusammen arbeiteten. So reduzierte sich die Zahl der Genossenschaften im Jahr 1960 von knapp 19.000 Betrieben auf 3.844 im Jahr 1989. 1968 wurden die Genossenschaften neu strukturiert. Es entstanden die Volkseigene (staatliche Betriebe/VEG) und Genossenschaft (LPG) Pflanzenproduktion und die VEG/LPG Tierproduktion. Diese Betriebe erreichten mit ihren riesigen Flächen oder Viehbeständen enorme Größen. Die Anzahl der Rinder war von 500.000 Rindern im Jahr 1970 auf 572.000 Rinder im Jahr 1988 gestiegen. Das ganze System sorgte für ein riesiges Machtpotenzial des Staates, doch es gab auch erwähnungswerte Nachteile.
Während eines Bauernkongresses 1982 wurde beschlossen, die riesigen Betriebe etwas ökologischer zu führen. Die DDR musste so die Viehbestände und Produktionen verkleinern, die dadurch steigenden Kosten brachten erhebliche Probleme für den Staat. Die DDR subventionierte die Landwirtschaft schon längere Zeit, und die Kosten stiegen immer weiter (17Mrd. € jährlich). Dazu kamen große Ertrageinbußungen durch Wind und Wassererosionen der großen Felder. Auch die riesigen Landmaschinen hatten zu einer Bodenverdichtung gesorgt, welche den Ertrag stark einschränkte. Auch die nicht sachgerechte Entsorgung von Abfällen aus der Tierproduktion schädigten die Felder. Ein weiterer Punkt ist der Transport von Maschinen und Arbeiter zwischen den großen Felder, was wieder für mehr Kosten sprach. Rund 25% alles Landwirte waren allein nur mit der Instandhaltung und der Reparatur von Maschinen beschäftigt. Nebenbei sorgten unkluge Bepflanzungen und Düngung der Böden für dessen Unfruchtbarkeit. So kam es, dass die BRD höhere Erträge pro Hektar erzielte, z.B. 12t mehr Weizen, 170t mehr Kartoffeln und 246t mehr Zuckerrüben pro Hektar. Aber der größte Faktor der abnehmenden Produktion war die Motivation der Arbeiter, die meisten Landwirte leisten nur so viel wie gerade nötig war, wenn überhaupt. Der Grund war, die Arbeiter waren angestellt, hatten keine Beteiligungen am Profit und es war nicht ihr eigenes Land.
Nach dem Zusammenbruch der DDR und der Eingliederung in die BRD, gab es einige Probleme für den Staat im Bereich der Landwirtschaft.
Als erstes wurden sehr viele Flächen für einen gewissen Zeitraum stillgelegt, für eine Regenerierung des Bodens in der ehemaligen DDR. Doch das größte Problem war die Reprivatisierung der Ländereien, denn alle ehemaligen „Staats“ und Genossenschaftsbetriebe mussten bis zum 31.12.1991 aufgelöst werden. Viele Altbesitzer bekamen ihr Land wieder. Oder die Flächen wurden Neueinrichtern zur Verfügung gestellt, das waren Landwirte aus den Alten Bundesländern, die geflüchtet waren. Es gab auch vereinzelt Agrargenossenschaften nach dem bundesweiten Genossenschaftsgesetz. Um besondere Fälle handelte es sich, wenn die großen Betriebe und ihre Ländereien Aktiengesellschaften oder GmbHs wurden. Doch weiterhin blieben die Betriebe in der ehemaligen DDR größer als in den alten Bundesländern.

 
 

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