Seit Jahrhunderten war in Spanien, einem Land, das bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein Agrarstaat war, das Grundeigentum sehr ungerecht verteilt. Besonders in Südspanien(Andalusien, Neu-Kastilien, Extremadura) herrschten seit Jahrhunderten riesige Landgüter vor, die häufig dem Adel, manchmal aber auch der Kirche gehörten. Diese wurden von Tagelöhnern und Pächtern bewirtschaftet, die immer wieder um ihr Existenzminimum kämpfen mussten. Die Grundbesitzer unterstützen sie häufig nicht. Die Gebiete, in denen es fast nur Großgrundbesitz gab, waren auch ökonomisch und sozial die rückständigsten in Spanien; Hunger, Arbeitslosigkeit, Analphabetismus, Bevölkerungsexplosion, Kapitalmangel, Instabilität und soziale Unruhen zeugen davon.
Allerdings gab es auch Regionen innerhalb Spaniens, in denen es eine Argarreform gegeben hatte. In Nordspanien (Galicien, Alt-Kastilien, Leon) gab es sehr viele Kleinstbetriebe (< als 10 Hektar), die oft nur zum Ernähren einer Familie reichten, oftmals konnte man die kleinen Höfe nur im Nebenerwerb führen.
Mittelbetriebe von 10 bis 100 Hektar konnte man im Baskenland sowie in Katalonien finden.
Die gravierenden sozialen Missstände innerhalb der spanischen Gesellschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mussten eigentlich zwangsläufig in eine Krise der Gesellschaft münden, so wie dies dann auch im Bürgerkrieg geschah.
|