"Die Erwartung eines friedlichen Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus hat für die Metropolen keine materielle Grundlage."
Für Vertreter aus dem rechten wie auch aus dem linken Lager sind die beiderseits angestrebten Systemrevolutionen in keinem Falle ohne Anwendung von Gewalt zu erreichen. Schon zu Zeiten der französischen Revolution wurde dies eindeutig formuliert, ebenso immer wieder innerhalb revolutionärer Bestrebungen im Nachhinein. Diese Ansicht reicht bis in die Gegenwart.
Im Gegensatz zu Demonstranten und den meisten der vielfältigen linken Bewegungen aus den 60er und 70er Jahren vertrat die RAF die unbedingte Notwendigkeit der Gewaltanwendung zum Erreichen ihrer Ziele seit Beginn ihrer Gründung weitgehend konsequent. Ulrike Meinhof formulierte dazu den sinnhaltigen Satz: "Welche Niedrigkeit begingst du nicht, um die Niedrigkeit abzuschaffen" Damit griff sie die Lehren Lenins, Che Guevaras und Mao Tse-tungs, wie auch Carlos Marighellas auf. Diese beriefen sich auf die Gewaltanwendung zwar nur in der allergrößten Notlage und Unterdrückung der Bevölkerung, jedoch sah die RAF legitimierende Umstände vor allem in den Entwicklungsländern bereits gegeben. Es wurden, wie oben im zweiten Teil zur Geschichte der RAF nachzulesen ist, etliche Anschläge auf führende Vertreter aus Wirtschaft, Staat und Militär verübt. Insgesamt belief sich die Zahl der allein von der RAF durchgeführten politisch motivierten Attentate auf 18. Während der Zeit der Haft für die RAF-Gründer geschahen sieben Anschläge und Entführungen, um eine Freipressung der Häftlinge zu erreichen - ohne Erfolg. Zusätzlich wurden zur Finanzierung der Bewegung Banken im gesamten Bundesgebiet überfallen. Einbrüche in Gebäude staatlicher Verwaltungsstellen verschafften Zugang zu Blanko-Papieren und amtlichen Stempeln, die zur Erstellung von gefälschten Pässen und Führerscheinen notwendig waren.
Um sich gegen die in ihrer Vorgehensweise zunehmend radikaler werdende Staatsmacht durchzusetzen, sah die RAF den Einsatz von Gewalt als unausweichlich an. (Die Bullen) "hätten nicht die Macht, wenn sie nicht die Mittel hätten, die Schweine\" Zudem wollte die RAF mithilfe von Gewalt eine Provokation der Staatsmacht und des Staates erreichen, auf das dabei faschistisches Verhalten zum Vorschein kommt. Unter anderem sollte auch damit eine Aufklärung des Volkes durch die Medien erreicht werden.
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