Ein Viertakt Ottomotor führt während seines Arbeitsganges 4 Takte oder auch Hübe aus - Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausschieben.
Während des ersten Taktes entsteht im Zylinder ein Unterdruck, da sich der Kolben in Richtung der Kurbelwelle bewegt. Dadurch öffnet sich das Einlassventil und ein Luftkraftstoffgemisch wird angesaugt. Der Druckausgleich erfolgt und das Einlassventil schließt sich wieder.
Im zweiten Takt bewegt sich der Kolben nun wieder von der Kurbelwelle weg und verdichtet somit das Explosionsgemisch. Zum Zeitpunkt der maximalen Verdichtung, auch oberer Totpunkt (OT) genannt, wird das Gasgemisch durch einen Funken der Zündkerze zur Explosion gebracht. Dadurch steigen der Druck und die Temperatur sprunghaft an.
Durch den großen Druck wird im dritten Takt, dem sogenannten Arbeitstakt, der Kolben in Richtung der Kurbelwelle gedrückt. Mit Hilfe einer Pleuelstange wird die geradlinige Bewegung des Kolbens auf die Kurbelwelle übertragen. In diesem Takt erhält der Kolben seinen gesamten Schwung um sowohl die Kurbelwelle anzutreiben als auch die anderen Takte zu ermöglichen.
Mit Erreichen des unteren Totpunktes (UT) beginnt der letzte und vierte Takt. Der Kolben bewegt sich durch den Schwung wieder von der Kurbelwelle weg, wodurch sich das Auslassventil öffnet und die Verbrennungsgase ausgeschoben werden können. Im Laufe eines Arbeitsganges hat sich die Kurbelwelle also um 720° gedreht.
Parallel zum Bewegen der Kurbelwelle muss noch eine Nockenwelle zur Steuerung der Ein- und Auslassventile betrieben werden. Diese Nockenwelle darf jedoch nur mit halber Umdrehungszahl zu der der Kurbelwelle laufen, wegen der zwei vollständigen Umdrehungen, die die Kurbelwelle während der vier Takte macht. Dies wird meist durch eine Steuerkette oder einen Zahnriemen realisiert.
|