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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Alkohol-



Alkohol stammt aus dem arabischen Raum: "alkul", heißt das Feinste, Puder oder Schminke. Alkohol ist in unserer Gesellschaft eine weit verbreitete Droge, nicht ohne Grund wird sie als die Volksdroge Nummer eins bezeichnet. Alkohol war immer schon ein umstrittenes Getränk, es wurde verteufelt und verherrlicht, von politischer und religiöser Seite verboten oder zugelassen und wirtschaftlich gefördert.


1.1 Entstehung



Alkohole werden von Kohlenwasserstoffen abgeleitete organische Verbindungen genannt: Butanol, Ethanol oder Methanol. Der am häufigsten vorkommende Alkohol heißt Ethanol und wird in alkoholischen Getränken von Bier bis zum hochprozentigen Schnaps konsumiert. Alkohol, in der Chemie bezeichnet durch C2H5OH, entsteht durch Vergärung von Kohlenhydraten (Stärke) durch Hefepilze, Schimmelpilze und Bakterien (z.B. Bier und Wein). Höherprozentige Alkoholika wie z.B. Schnaps werden durch Destillation ("Brennen") gewonnen. Je nach Verwendungszweck und Geschmack werden dem Alkohol dann Fruchtessenzen, Geschmacksstoffe oder Fuselöle für eine besondere Note beigegeben. Alkohol hat ein spezifisches Gewicht von 0,79 g und einen Kaloriengehalt von ca. 7,07 kcal per ml. Nicht nur als Energielieferant ist Alkohol bekannt, sondern auch als Durstlöscher, Medikament, "soziales Schmiermittel" und Droge.

Alkohole sind Nerven- und Immungifte und kommen auch als leichtflüchtige brennbare Flüssigkeiten vor. In Haus und Wohnung kann Alkohol in vielen Produkten versteckt sein: Lösungsmittel, Kosmetika, Haushaltsartikel, Brennspiritus, Getränke sowie in Farben und Lacken. Auch Alkohole können Allergien auslösen. Wenn Alkohol eingeatmet wird, wirkt er tausendmal giftiger, als wenn er getrunken wird. Alle Alkohole wirken dann giftverstärkend, wenn noch andere Schadstoffe in der Raumluft sind.



1.2 Geschichte


Bibelzitat:



"Wo ist Weh, wo ist Leid, wo sind Zank und Klagen, wo Wunden ohne jeden Grund, wo trübe Augen? Dort wo man lange beim Wein sitzt und austrinkt was eingeschenkt wird!"


In der Antike wurde Wein in China und Griechenland als Opfergabe den Göttern gebracht, und mit Wasser verdünnt als alltägliches Getränk genossen. Im Laufe der Jahrhunderte gab es viele Versuche die Verbreitung des Alkohols einzuschränken, um so den Alkoholkonsum der Bevölkerung zu reduzieren. Im 19. Jahrhundert wurde in den USA Alkohol oft als Sündenbock für unmoralische und sozial schädliche Verhaltensweisen hergenommen. Schließlich brachten Gewerkschaften ein Gesetz heraus, dass 1919 in Kraft trat und jeglicher Alkoholkonsum verbat. Zur Verbesserung der tristen Arbeitslosenzahlen während der Depression, wurde dieses Gesetz wieder aufgehoben.

Heute wäre die Alkoholindustrie aus unserer Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Der Jahres-Pro-Kopf-Verbrauch von Alkohol ist seit der Jahrhundertwende stark gestiegen. Während damals ca. 2 Liter 100 % reiner Alkohol getrunken wurde, trinkt man heute 12 Liter, das entspricht rund 140 l Bier, 25 l Wein und Sekt und 7 l Spirituosen pro Kopf.


1.3 Alkoholkonsum

Nach Bales gibt es drei Grundeinstellungen zum Alkoholkonsum:

ritueller Konsum: Das Trinken wird in Zeremonien eingebaut, das heißt, dass bei offiziellen oder privaten Feiern Alkohol getrunken wird, deshalb unterliegt der Konsum einer guten sozialen Kontrolle.
sozial-konvivaler Konsum: Das Trinken vollzieht sich ohne strenge Zeremonie, wobei gewisse tradierte Trinksitten, die eine gewisse soziale Kontrolle garantieren, eine wesentliche Rolle spielen.
utilitarischer Konsum: Man trinkt nur des Geschmackes willen. Diese Einstellung schließt auch die medizinischen Ziele (Trinken als Selbstmedikation) mit ein. Eine soziale Kontrolle ist meist nicht mehr gegeben.
Bales unterscheidet vier verschiedene Arten von Einstellungen der Gesellschaft gegenüber Alkohol:

Abstinenzkulturen: Herstellung, Vertrieb und Genuss von Alkohol sind verboten. In den islamischen Kulturen ist diese Haltung sehr streng, in hinduistischen Kulturen hingegen nicht.


Ambivalenzkulturen: Vertrieb und Gebrauch sind verschiedenen Beschränkungen unterworfen. Diese Auffassung ist vor allem in den Ländern des britischen Protestantismus und in Skandinavien zu finden. Diese Einstellung verhindert das kontinuierliche und öffentliche Trinken, es wird somit jedoch leider das Gegenteil verstärkt, heimliches und konflikthaftes Trinken wird erhöht.


· Permissivkulturen: Der Genuss von Alkohol ist erlaubt, jedoch bestimmte Erscheinungen, wie zum Beispiel Trunkenheit, werden abgelehnt. Ab der späten Kindheit wird die Bevölkerung an den Konsum von Alkohol gewöhnt, dieser Konsum beschränkt sich jedoch meist nur auf die Mahlzeiten.

Wir leben in einer Permissivkultur, in der rund 6 % der über 16jährigen abstinent leben, 14 % fast abstinent, 32 - 53 % können als schwache und 16 - 47 % als starke Konsumenten eingestuft werden.




1.4 Aufnahme



Resorptionsphase:

Beim Konsum von alkoholischen Getränken wird ein Teil des Alkohols bereits im Mund ins Blut aufgenommen. Der Rest gelangt über die Speiseröhre in den Magen und den Dünndarm. Etwa 10 bis 20 Prozent der getrunkenen Alkoholmenge werden von der Magenschleimhaut und 80 bis 90 Prozent von der Darmschleimhaut resorbiert. Da Alkohol leicht löslich ist gelangt der resorbierte Alkohol direkt in den Blutkreislauf. Der Blutalkoholspiegel ist auch von vielen Faktoren wie Art und Menge des Alkohols, Geschlecht, dem Füllzustand des Magens, sowie vom Körpergewicht abhängig. Das bedeutet, dass Frauen wesentlich weniger Alkohol als Männer vertragen, und auch schon bei geringeren Mengen Alkoholfolgekrankheiten bekommen können. Schnelles Trinken bewirkt eine große Resorption und kann zu erheblichen stärkeren Ausfallerscheinungen führen, als langsames Trinken.



Distributionsphase:

Parallel zur Resorption wird der Alkohol über den Blutkreislauf und durch Diffusion im Körper verteilt. 96 Prozent landen im Wasser des menschlichen Körpers und bis zu 4 Prozent im Fettgewebe. Der Alkohol was in das starkdurchblutete Hirn gelangt lähmt unter anderem Nervenzellen, was zum Beispiel für eine verminderte Leistungsfähigkeit verantwortlich sein kann. Nach etwa 30 bis 60 Minuten nach dem letzten Alkoholkonsum erreicht der Blutalkoholspiegel sein Maximum. Die Verteilung im Körper ist normalerweise nach 60 bis 90 Minuten zu beobachten, zu diesem Zeitpunkt entspricht die Alkoholkonzentration im Gehirn und in der Atemluft, der Konzentration des Alkohols im Blut.



Eliminationsphase:

Wegen der Zellgiftigkeit, versucht der menschliche Körper, den Alkohol sehr schnell wieder auszuscheiden. Etwa 5 Prozent werden mit der Atemluft, dem Schweiß und dem Urin ausgeschieden, etwa 95 Prozent werden in der Leber abgebaut. Der Umsatz erfolgt durch Oxidation über Acetaldehyd zu Essigsäure, Wasser und Kohlendioxid. Daran ist vorwiegend das Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) beteiligt, das in der Leber konzentriert ist, beteiligt.

Wegen des langsamen Umsatzes des Alkohols ist die Eliminationszeit wesentlich länger als die Resorptionszeit, das heißt die Abbaugeschwindigkeit ist bedeutend langsamer als die Aufnahmegeschwindigkeit. Laut Feuerlein erfolgt der Alkoholabbau weitgehend gleichmäßig mit einem konstanten Wert von durchschnittlich 0,100 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht bei Männern, im Gegensatz gilt 0,085 Gramm als Faustwert. Unter Beachtung unterschiedlicher Körperwasserkonzentrationen ergibt das eine relative Abnahme von 0,10 bis 0,20 Promille pro Stunde. In Österreich wird bei der Rückrechnung des Blutalkoholwertes im Zusammenhang mit Verkehrsdelikten eine untere Grenze von 0,10 Promille pro Stunde angenommen.




1.5 Wirkung


Die Wirkung von Alkohol auf den Mensch ist sehr unterschiedlich, da es nicht nur auf die Art des Getränkes, sondern auch auf die persönliche Verfassung, das soziale Umfeld und die Ausgangsstimmung ankommt. Beim Genuss einer geringen Menge Alkohol kommt es nur in seltenen Fällen zu "abnormen Alkoholreaktionen" oder zu "pathologischen Räuschen". Es gibt jedoch auch Menschen, die in bestimmten Situationen empfindlich auf Alkohol reagieren, zum Beispiel Kinder, körperlich und psychisch kranke Menschen sowie Personen in stark aufgeregtem Zustand. Im Fall, dass Alkohol und Psychopharmaka gleichzeitig eingenommen werden, kann eine verstärkte Wirkung eintreten.




Im Straßenverkehr ist der Genuss von Alkohol besonders verheerend, denn dort macht sich die Wirkung von Alkohol besonders schnell bemerkbar. Bereits bei leichten bis mittleren Blutalkoholkonzentrationen sinkt die Leistungsfähigkeit stark ab und der Lenker ist nicht mehr in der Lage den Anforderungen der Mehrfachtätigkeit nachzukommen.



Unfallgefährdung:



Promillegehalt
Reaktion
0,5 Promille
die Gefahr eines Unfalls ist doppelt so hoch wie in nüchternem Zustand

0,8 Promille
die Gefahr vervierfacht sich
1,5 Promille
die Gefahr ist um das 16-fache höher

 
 

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