Schon vor der "Hexenverfolgung" wurden einzelne Personen und religiöse Orden, wie z.B. die Templer oder religiöse Bewegungen, wie die Katharer, des Satanismus verdächtigt. 1275 wurde die erste Frau verbrannt, die im Verdacht stand mit Satan im Bunde zu stehen. Im Laufe des Mittelalters wurden Zehntausende Menschen, zum größten Teil Frauen, als Hexen hingerichtet. Die Gründe, warum so viele Menschen dem Hexenwahn und der Inquisition zum Opfer fielen, sind vielschichtig und nicht das Thema dieser Arbeit.
Trotzdem soll am Rande darauf eingegangen werden. Einer der Hauptgründe ist vermutlich die Vernichtung der "Weisen Frauen", die Kenntnisse über Empfängnisverhütung, Abtreibung und Heilkunde hatten. Weitere Gründe waren die Ausrottung der noch existierenden Relikte der prächristlichen Religionen, wie der Dianakult in Mailand oder die Kulte der italienischen Benandanti, und das Streben der römisch-katholischen Kirche weitere Häresien schon im Keim zu ersticken. Vermutlich haben auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt, da das Eigentum der Opfer in den Besitz der Kirche überging. Im 17. Jahrhundert kam es in Frankreich zu Prozessen gegen Nonnen, die schwarze Messen gefeiert haben sollen.
Die berühmtesten Fälle des sogenannten Klostersatanismus spielten sich im Ursulinenkloster in Loudon und in einem Kloster in Lauviers ab. Angestachelt durch die Beichtväter sollten Nonnen schwarze Messen abgehalten haben, verbunden mit sexuellen Exzessen. 14 von 52 Nonnen fühlten sich bei späteren Verhören vom Teufel besessen. Der Beichtvater wurde daraufhin verbrannt und die Nonnen teilweise eingekerkert und teils in andere Klöster versetzt. Die Prozesse wurden publik und haben die ersten nachweisbaren schwarzen Messen vermutlich beeinflußt. Inwieweit es den Klostersatanismus gegeben hat, konnte nie ganz geklärt werden.
Vermutlich kam es zu sexuellen Handlungen innerhalb der Kloster da Nonnen zu dieser Zeit nicht immer aus eigenem Willen in Klöster eintraten. Sie hatten aber wahrscheinlich keine satanistischen Hintergründe. Die ersten nachweisbar zelebrierten schwarzen Messen fanden auch im Frankreich des 17. Jahrhunderts statt, vermutlich sogar durch die Prozesse gegen Nonnen inspiriert. 1679 kam es zu einem Prozeß gegen die Teilnehmer der Schwarzen Messen. Im Rahmen der Ermittlungen wurden 442 Personen angeklagt, 367 Haftbefehle ausgestellt, 36 zum Personen zum Tode, fünf zum Galeerendienst verurteilt und 23 Personen verbannt.
1682 intervenierte der französische König, um weitere Prozesse zu vermeiden, da sich herausstellte, daß auch Personen des Hofes darin verwickelt waren und der Prozeß sich dadurch immer mehr zu einem Skandal entwickelte, wie z B. die langjährige Mätresse des Königs Madame Montespan, die 7, von ihm offiziell anerkannte Kinder geboren hatte. Die Akten sollten eigentlich vollständig vernichtet werden, dabei wurde aber eine Kopie der vergessen. Die Messen wurden normalerweise von geweihten Priestern auf den Körpern nackter Frauen gelesen, es kam zu sexuellen Handlungen und zu Blutopfern. Neben Tieren wurden nach Aussagen der Angeklagten auch Totgeburten, abgetriebene Kinder und auch Säuglinge geopfert. Auch wenn das Gerichtsverfahren heutigen Rechtsverfahren nicht standhalten würde, kann man jedoch davon ausgehen, daß die Angaben der Angeklagten der Wahrheit entsprachen, da weder Folter noch Suggestivfragen während der Ermittlungen und des Prozesses zugelassen waren.
Die schwarzen Messen hatten eigentlich keine religiösen Hintergründe sondern dienten dem Zweck sich weltliche Vorteile zu verschaffen.
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