Werther, ein gebildeter junger Bürger, der mit den geistigen Auseinandersetzungen seiner Zeit über Fragen der Philosophie, der Literatur und der Kunst vertraut ist, leidet unter der Eingeschränktheit der menschlichen Existenz und der Einschränkung der bürgerlichen Konventionen. Auch in der Liebe ist er nicht glücklich: er will auf die Liebe Leonores nicht antworten, da er mit ihr nicht glücklich ist. Daher verlässt er seinen Heimatort und zieht in eine andere Stadt. Da er nicht arbeiten muss, führen ihn seine Fragen zu Erlebnissen in der Natur und zur Kunst.
In der neuen Stadt lernt er Lotte kennen. Sie ist mit Albert, einem Freund Werthers, schon so gut wie verlobt. Da Albert auf Reisen ist, veliebt sich Werther in Lotte, die seine Liebe erwiedert. Doch als Albert von seiner Reise zurückkehrt, ändert sich alles grundlegend. Wether muss Albert als Verlobten Lottens anerkennen. Doch er leidet stark, weil die Liebeserfüllung mit Lotte nicht zu Ende führbar ist. Deshalb verlässt er Lotte fluchtartig. Der Versuch, der hoffnungslosen Liebe in einem Amt fern von Lotte zu entfliehen, scheitert am Hochmut der adeligen Gesellschaft und an Werthers Empfindlichkeit. Wegen Unstimmigkeiten mit seinen Mitmenschen, kehrt er wieder in die Nähe Lottens zurück. Die Liebe wird dadurch wieder stärker, obwohl sie in der Zwischenzeit geheiratet hat. Er trifft sich von neuem mit ihr. Diese wiederholten Treffen stossen ihn immer weiter in den Abgrund, und seine Selbstmordgedanken werden immer zahlreicher. Er beginnt, ernsthaft daran zu denken. Verzweifelt durch die aussichtslose Liebe versenkt er sich in die düstere Welt Ossians, dessen Gesänge er übersetzt hat, und die er Lotte beim letzten Zusammensein vor seinem Selbstmord vorliesst.
Werther erschiesst sich in der Nacht des 22. auf den 23. Dezember.
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