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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

"die verlorene ehre der katharina blum" von heinrich böll


1. Drama
2. Liebe

Heinrich Böll, am 21.Dezember 1917 in Köln geboren, besuchte das Gymnasium und war nach dem Abitur als Lehrling im Buchhandel tätig. Er studierte später an der Universität von Köln Germanistik. Im 2.Weltkrieg war er 6 Jahre Infanterist. Seit 1947 veröffentlichte er Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele, Theaterstücke und war auch als Übersetzter aus dem Englischen tätig. Seine ersten Bücher handeln über den Krieg, die sogenannte Trümmerliteratur, in denen er seine Erlebnisse und die Verwüstung die er gesehen hat niederschreibt. Bald folgen auch Bücher mit großer Kritik gegen die katholische Kirche und an der Vergessenheit des Krieges. 1972 erhält Böll den Nobelpreis der Literatur für sein Buch "Gruppenbild mit Dame". Er war seit 1943 glücklich verheiratet und hatte 4 Söhne. Er starb am 16.Juli 1985 in Langenbroich, in der Nähe von Bonn.
Böll schrieb seinen Roman "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" 1975, der im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienen ist. Dieser ist einige Jahre später auch verfilmt worden. Das Buch handelt von einer jungen hübschen Haushälterin, die sich eine kleine Eigentumswohnung und einen Volkswagen leisten kann. Sie hat ein heiter-bescheidenes Wesen und wird, weil sie Zudringlichkeiten der Männer verabscheut, in ihrer Umgebung die "Nonne" genannt. Diese Frau verliebt sich spontan in einen jungen Mann, einen von der Polizei gesuchten radikalen Rechtsbrecher. Sie verhilft ihm zur Flucht und gerät in den Mittelpunkt der Sensationsmache einer großen Boulevardzeitung.
Katharina Blum, 27, ledig, arbeitet als Hausangestellte bei der Familie Blorna. Sie ist sehr ordentlich und zuverlässig und genießt volles Vertrauen. Herr Blorna ist ein bekannter Rechtsanwalt. Katharina verdient sich noch mit ein paar Nebenarbeiten das nötige Geld für ein bescheidenes Leben. Am Mittwoch, dem 20.Feber 1974, am Vorabend von Weiberfastnacht, verläßt sie ihre kleine Eigentumswohnung, um an einem privaten Tanzvergnügen teilzunehmen. Die normalerweise sehr schüchterne und Männerabwiesende Blum, verfällt in einen gutaussehenden Mann namens Ludwig Götten. Mit ihm verbringt sie den ganzen Abend und die darauffolgende Nacht.
Als sie am nächsten Morgen aufsteht wird ihre Wohnung von einem Einsatzkommando der Polizei gestürmt. Es stellt sich heraus das Götten ein lange gesuchter Bandit ist, des Bankraubes fast überführt und des Mordes und anderer Verbrechen verdächtigt und nun wird Katharina vorgeworfen ihm bei der Flucht unterstützt zu haben. Sie wird verhaftet und auf das Kommissariat gebracht wo sie streng verhört wird. Sie legt zu Protokoll, wie ihre Vergangenheit aussieht, ihre berufliche Karriere, sowohl auch ihre finanzielle Lage. Katharina wird bis um 9 Uhr am Abend verhört, das läßt sich daraus erklären, daß sie jede einzelne Formulierung streng kontrolliert und bei falschen Ausdrücken das Protokoll neu schreiben läßt. Es wird diskutiert ob sie in einer Zelle die Nacht verbringen soll, man entschließt sich sie nach Hause zu bringen. Am gleichen Tag wird Herr Blorna, der auf Skiurlaub ist, am Nachmittag von einem Zeitungsjournalisten redlich überfallen und über Blum ausgefragt. Als er erfährt was los ist, bricht er seinen Urlaub ab und entschließt sich heimzukehren. Am nächsten Morgen ist Katharina auf der Titelseite der Zeitung abgebildet und wird allerlei Dingen beschuldigt. Es findet sich eine Aussage Herr Blornas wieder, die aber sehr gegen Blum geändert wurde. Am Freitag wird Katharina weiter verhört und es muß geklärt werden wer die Herrenbesuche waren die die Nachbarn regelmäßig beobachtet haben und seit wann sie Götten kennt und wie weit sie mitbeteiligt an Verbrechen ist. Es werden wieder die finanziellen Ausgaben der Blum genauer unter die Lupe genommen und die Herrenbesuche seit 2 Jahren die sie nicht abstreitet. Am Samstag erscheint die Wochenendausgabe der Zeitung und wieder mit vielen Seiten über Blum. Es wurden die Mutter und der früherer Mann von der Zeitung interviewt. Beide oder besser gesagt, die Zeitung, gibt schlechtes über Katharina da und sie wird mit Titelzeilen wie "Mörderbraut immer noch verstockt! Kein Hinweis auf Göttens Verbleib! Polizei in Großalarm." konfrontiert. Die Medien sind von ihrer Schuld überzeugt und stellen sie als eine eiskalte Frau das und machen sie langsam dadurch fertig. Auch bekommt sie einige Drohbriefe und eine Menge obszöner Anrufe. Sie fängt an ihre heißgeliebte und schwerverdiente Wohnung zu zerstören. Die Blornas kommen am Samstag zu Hause an, können aber nicht mehr richtig in die Verhandlungen eingreifen. Bei den ganzen Verhören bestreitet Katharina, diesen Götten vorher gekannt zu haben. Katharina wird darüber informiert, daß ihre Mutter, nachdem sie von dem Zeitungsjournalisten Tötges mehrere Stunden lang verhört wurde, plötzlich gestorben sei. Da er derjenige ist, der den meisten Anteil an den Artikeln über Blum hat, lädt sie ihn am Sonntag zu sich ein, um der Zeitung ein Exklusivinterview zu geben. Bei ihr in der Wohnung macht sich Tötges an Katharina heran und beschimpft und beleidigt sie auf unfeine Art. Katharina erschießt ihn, denn er ist maßgeblich daran beteiligt, daß sie von den Medien fertiggemacht wurde. Nachdem sie den ganzen Nachmittag, wie selbst sagt, in der Stadt Reue finden wollte, sie jedoch nicht gefunden hat, stellt sie sich der Polizei. Sie gibt zu Götten bei der Flucht durch ein Luftschachtsystem geholfen zu haben und ihn in einem Zweithaus eines Verehrers untergebracht zu haben. Götten wird anschließend von der Polizei festgenommen.
Katharina Blum, am Anfang eine glückliche Person, die gefallen an ihrem Leben hat, ist am Ende am Boden zerstört und ihre Seele und Ehre verloren. Sie wird von der Zeitung direkt attackiert, ohne die Möglichkeit sich zu wehren. Wahre Aussagen werden verfälscht und nicht wahre werden erfunden. Ein gutes Beispiel was Medien mit einem Menschen, vielleicht unbedacht, machen können. Da werden nicht einmal Menschenseelen verschont, um die Auflagenzahl in die Höhe steigen zu lassen.
Heinrich Böll macht immer wieder Rückblendungen und springt oft in der Zeitangabe. Er wechselt ein paarmal die Erzählperspektive und ist oft auch ironisch in seiner Erzählung, er bleibt aber immer sachlich, um sich nicht auf das Niveau der Zeitung zu begeben.

 
 

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