Schon seit den ältesten Zeiten kamen Theologen, Philosophen und Dichter dem Bedürfnis der Menschen nach, das Wesen und die Bewegung der Himmelskörper zu ergründen.
Leonardo hatte ursprünglich ein Buch und schließlich mehrere Bücher geplant, von denen eines den Gestirnen gewidmet gewesen wäre. Darum hatte er es nicht als notwendig erachtet, für jede seiner geplanten Abhandlungen eine eigene "Datei" anzulegen. Seine Aufzeichnungen waren so persönlich, daß seine Gedanken spontan in seiner üblichen Handschrift von links nach rechts aufschrieb, was allen außer ihm ihr Lesen erschwerte. Die Gruppierung von Leonardos Aufzeichnungen und Textbruchstücken nach Themenbereichen ermöglicht eine einigermaßen sichere Bestimmung der vermutlich von ihm gelesen Werke und der Ideen, die ihn besonders interessierten.
Indem Leonardo die Erde mit zu den anderen Himmelskörpern zählte, wollte er auf jene unsere Kenntnisse über die irdischen Phänomene übertragen. Deshalb würden auch die Gesetze, die unsere Welt lenken, die Geschicke des gesamten Universums bestimmen.
Schon lange beschäftigt die Menschheit die Frage, ob die Bewegung der Himmelskörper irgendein Geräusch verursache. Leonardo äußert sich dazu wie folgt: "Ob die Reibung der Himmelssphären ein Geräusch hervorruft oder nicht. Jedes Geräusch wird durch die Reibung der Luft an einem dichten Körper verursacht und wenn dieses durch die Aneinanderreibung zweier schwerer Körper verursacht wird, so geschieht das dank der für diese beiden Körper umgebenden Luft; und die Reibung trägt die Körper auseinander. Daraus würde also folgen, daß während dieser Reibung kein Geräusch entsteht, weil zwischen den Planeten keine Luft vorhanden ist.
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