Tenside Tenside [lat.], wasserlösl., waschaktive chem. Verbindungen (synthet. Seifen), die in Wasch-, Netz-, Reinigungs- u. Dispergiermitteln (Detergentien) zur Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers u. zur Schmutzlösung verwendet werden. Man unterscheidet ionische u. nichtionische (haüfig im Waschmittel) Tenside In der BR Dtschld. schreibt die Tensidverordnung eine biolog. Abbaubarkeit der T. von mindestens 80% vor. Auch in der Industire spielen Tenside eine große Rolle, sie werden u.a. zum Reinigen benötigt.
Jedoch dienen sie auch als Stabilisatoren für Emulsionen. Diese Emulsionen werden meist für Cremes und Salben benötigt, wobei es sich dabei um Fett/Wasser Emulsionen handelt. Emulsion [lat., \"Ausmelkung\"],. Chemie: feinste Verteilung einer Flüssigkeit in einer anderen, nicht mit ihr mischbaren, z.B. Milch, viele Hautcremes Doch auch in der Lebensmittelproduktion werden Emulgatoren benötigt, sie sorgen u.a dafür, daß sich in der Magarine Fett und Wasser nicht trennen, oder sich im Speiseeis große Eiskristalle bilden. Doch auch die Polymerisation zu einem Kunststoff wird häufig in einer Emulsion durchgeführt. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet für die Industrie ist der Gebrauch der Tenside zur Rohstofförderung. Sie werden intensiv bei der Erdöl und Erzföderung eingesetzt. Bei den herkömmlichen Erdölfördermethoden gelang das Wasser-Erdölgemisch nur schlecht durch die Poren des Gesteins. Durch die Tensidlösung wird das Erdöl nach oben verdrängt und mischt sich nicht mit der Lösung. Bei der Erzgewinnung nutzt man den Schaum der entsteht wenn man die Tensidlösung mit Luft und dem pulverisierten Erzgestein durchmischt. An dem Schaum bleiben die Erzteilchen haften. Um bei der Altpapiergewinnung keine Druck- Tintenreste zu haben wird das Papier meist mit dem Schaum einer Tensidlösung versetzt. Doch auch beim Bohren und Verformen von Metallen werden Tensidlösungen zum Kühlen und als Schmiermittel benötigt.
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