1. „Ein bisschen Spaß muss sein?!“ – Alkohol als Einstiegsdroge
2. Homologe Reihe der Alkanole und Methanol
3. Ethanol
3.1 chemische Herstellung
3.2 Alkoholische Gärung
4. Mehrwertiger Alkohol
4.1 Phenol
1. „Ein bisschen Spaß muss sein?!“ – Alkohol als Einstiegsdroge
Alkohol ist in alkoholischen Getränken enthalten und ist eine der am weitesten verbreiteten Drogen.
Alkohol enthaltene Getränke (Alkoholgehalt in Volumenprozent)
à reifer Kefir: bis 3%
à Leichtbier: 1-2,5%
à Vollbier: 3-5%
à Starkbier: 6-12%
à Wein: 7-14%
à Liköre: 15-75%
à Spirituosen: 30-96%
Alkohol kann jedoch auch in Form von Brennspiritus eingekauft werden. Dieser enthält meist 96% Ethylalkohol, der mit Hilfe von Vergällungsmittel ungenießbar gemacht wurde. Vergällter Alkohol ist nämlich von der Genussmittelsteuer befreit, Trinkalkohol nicht.
Unmittelbare physiologische Wirkung
Alkohol führt zu einer Erweiterung insbesondere der äußeren Blutgefäße. Daraus ergibt sich ein Wärmegefühl beim Konsum alkoholischer Getränke. Dabei wird die natürliche Regulierung des Wärmehaushalts bei niedrigen Temperaturen außer Kraft gesetzt. Zugleich wirkt Alkohol betäubend, so dass bedrohliche Kälte nicht mehr wahrgenommen wird. Daher können Erfrierungen bis hin zum Kältetod die Folge winterlichen Alkoholkonsums sein.
Problematisch ist auch die Kombination von Alkohol mit Medikamenten und anderen Drogen. Hier gibt es vielfältige Wechselwirkungen, die zu einer vorzeitigen und intensiveren Beeinträchtigung als bei reinem Alkoholkonsum führen können.
Todesursache Alkohol
In Deutschland starben im Jahr 2000 ca. 16.000 Menschen durch Alkoholmissbrauch, was ca. 2% aller Sterbefälle entsprach, wobei Männer dreimal häufiger betroffen waren als Frauen. Die häufigste alkoholbedingte Todesursache war die alkoholische Leberzirrhose mit 9550 Toten. Eine Krankheit, mit einer über 50%ig großen Todesrate, die insbesondere in Verbindung mit Alkohol und einer sehr fetthaltigen Mahlzeit ausgelöst wird, ist die Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Mögliche positive gesundheitliche Wirkung
Traubensaft enthält dieselben Herzstärkenden Mittel wie Wein. Aus einer Untersuchung geht hervor, dass ein mäßiger Konsum von Wein (1-2 Glas pro Tag) über längeren Zeitraum vor Herzerkrankung schützen soll. Oberhalb dieser Menge kehrt sich die positive Wirkung eindeutig um.
Jugendschutz
In Deutschland und der Schweiz dürfen alkoholische Getränke nur an Personen ab 16 Jahren abgegeben werden. Getränke, die Branntwein enthalten, sogar erst ab 18. In manchen Ländern, insbesondere den USA, gelten oft Bestimmungen, die als Mindestalter 21 vorsehen.
Straßenverkehr
Da Alkohol die Fahrtüchtigkeit beeinflusst, gibt es einen höchstzulässigen Alkoholgehalt im Blut bzw. in der Atemluft.
In Deutschland: à0,5 ‰ im Blut oder 0,25 mg/l in der Atemluft
àbei auffälliger Fahrweise oder bei Verwicklung in
einen Unfall ist bereits eine Konzentration ab
0,3‰ strafbar
In Ungarn/Serbien/Tschechien: à0,0‰
Tipps zum Umgang mit Alkohol
Trinke keinen Alkohol gegen den Durst. Trinke keinen Alkohol um Probleme zu überwinden. Trinke kein Alkohol aus Langeweile. Trinke keinen Alkohol auf nüchternen Magen. Trink weniger als du denkst zu vertragen. Animiere deine Freunde nicht zum Alkoholgenuss.
„Alkohol löst Zungen, aber keine Probleme.“ W. Mitsch
Stadien der Alkoholwirkung
0,1‰-0,5‰ àWärmegefühl, Redseligkeit
0,5‰-1,0‰ àVerlängerung der Reaktionszeit
1,0‰-1,5‰ àEnthemmung bis Euphorie
1,5‰-2,0‰ àGleichgewichts- und Sprachstörung
2,0‰-3,0‰ àVollrausch, Erbrechen, Erinnerungslücken
3,0‰-4,0‰ àAtemlähmung, Koma, Tod
2. Die Homologe Reihe der Alkanole
–Alkanole sind Moleküle, die aus einem Alkyrest und einer Hydroxylgruppe bestehen
–steht die OH- Gruppe am Ende des Moleküls, dann spricht man von primären Alkanolen z.B: Ethanol
–aber: Ist das C-Atom, an das die Hydroxylgruppe gebunden ist von zwei weiteren C-Atomen, dann spricht man von sekundären Alkanolen z.B: 1,2- Pentadiol
–Alkanole sind Abkömmlinge der Alkane
–sie bilden genau wie diese eine homologe Reihe mit ähnlichen Molekülstrukturen und Eigenschaften
–benachbarte Alkanole unterscheiden sich immer um CH²
–Namensbildung: Wie das entsprechende Alkan, nur mit der Endung -ol
Zusammenhang von Struktur und Eigenschaften
–Strukturmerkmal aller Alkanole ist die Hydroxylgruppe, die auch als funktionelle Gruppe bezeichnet wird
–diese funktionelle Gruppe bestimmt wichtige Eigenschaften der Alkanole
–Siedetemperatur der Alkanole liegt über denen der entsprechenden Alkane mit ähnlicher molarer Masse (dafür ist die funktionelle Gruppe verantwortlich)
–die Hydroxylgruppe führt zur Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Molekülen
–Die Anziehungskräfte sind stärker -> die Siedetemperatur liegt höher
–kurzkettige Alkanole bilden Aufgrund der Hydroxylgruppe ein Dipolmolekül aus
–daher sind sie gut mit Wasser mischbar, da dieses genauso polar ist
–aber: mit zunehmender Kettenlänge nimmt der Einfluss der Hydroxylgruppe ab!
–Dementsprechend gilt auch hier die Regel:“ ÄHNLICHES LÖSTSICH IN ÄHNLICHEM! “
–Reaktion mit unedlen Metallen
–bei der Reaktion mit unedlen Metalen bildet sich Wasserstoff wie z.B. mit Natrium
–die dabei entstehenden Salze heißen ALKANOLATE
–mit zunehmender Kettenlänge (und damit weniger Einfluss der Hydroxylgruppe) wird die Reaktion immer schwächer und ist nicht mehr so hälftig wie bei den kurzkettigen Alkanolen
z.B:
Na + CH³OH -> CH³ONa + H²
Natrium Methanol Natrium Methanolat Wasserstoff
Name
Strukturformel
Verkürzte Strukturformel
Methanol
H
H ─ C─ OH
H
CH3OH
Ethanol
H H
H ─C─C─OH
H H
C2H5OH
Propanol
H H H
H ─ C─ C─ C─ OH
H H H
C3H7OH
Butanol
H H H H
H C─C─C─C─OH
H H H H
C4H9OH
Pentanol
H H H H H
H ─C─C─C─C─C─OH
H H H H H
C5H11OH
Methanol
–besteht aus den Stoffen: Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff
–Summenformel: CH4O
–verkürzte Strukturformel: CH3OH
–Schmelztemperatur: -97,7 ° C
–Siedetemperatur: 64,7 ° C
Verwendung und Eigenschaften
–farblose, streng riechende Flüssigkeit
–mit organischen Lösungsmitteln und Wasser in jedem Verhältnis mischbar
–brennt mit blassblauer Flamme
–ist extrem giftig (tödliche Dosis: 25g (!) )
–Genuss führt zu Herz- und Muskelschwäche und Erblinden
–ist Ausgangsstoff für Farb- und Klebstoffproducktion
–zur Herstellung von Kunstfaser (z.b: Polyester)
–wird als Kraftstoff in Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen verwendet
–dient zur Herstellung von Methanal
3. Ethanol- ein Alkohol
Eigenschaften: - farblos
- leicht flüchtig
- charakteristischer Geruch
- Siedetemperatur 78,4°C
- Schmelztemperatur –114,2°C
- elektrischer Nichtleiter
- wasser- und mit unpolaren Lösemitteln mischbar
- 50 – 100% Ethanol brennbar
- bei Verbrennung blassblaue Flamme
Bildung von Kohlenstoffdioxid u. Wasser
Struktur: C2H6O (C2H5OH)
H H
H C C O H
H H
- Struktur wie bei Ethan, jedoch für Wasserstoffatom Hydroxylgruppe
- Ethan CH3-CH2-CH3
- Ethanol CH3-CH2OH
Herstellung/ Verwendung:
- älteste verfahren zur Herstellung =alkoholische Gärung
- Fruchtsäfte unter Einwirkung von Hefezellen reagieren zu Ethanollösung u. Kohlenstoffdioxid
- C6H12O6 (Hefezellen) 2 CH3-CH2OH + 2CO2
- 2. Variante = Addition
- Wasser + Alken Alkohol
Wasser + Ethen Ethanol
H2O +C2H4 C2H6O (CH3-CH2OH)
- nicht als Genußmittel geeignet
- jährlich 700 Mio. l Ethanol in Dtl. Produziert
- größter teil für Genußmittel
- auch gebraucht für Händedesinfektion, Lösemittel für Harz; Kraftstoffzusatz; Brennspiritus; Zusatz für Kosmetika, Arzneimittel, Kraftstoff
4. Mehrwertige Alkohole
Lippenstift, Stempelfarbe, überreife Weintrauben, Salben, Cremes, Schuhcreme, Hornissen, Polarkäfer und Bremsflüssigkeit für Autos enthalten Glycerol (Glycerin) einen mehrwertigen Alkohol.
Steckbrief für Glycerol
-farblos
-sirupartige Flüssigkeit
-gut wasserlöslich
-zersetzlich bei 290 °C
-Schmelztemperatur: 18°C
-Dichte: 1,26 Gramm je cm³
-Molare Masse: 92 Gramm je mol
Glycerol ist ein besonderer Alkohol. Es besitzt 3 Hydroxylgruppen in einem Molekül. Glycerol lässt sich von Propan ableiten. An jedem C-Atom des Propans ist ein H-Atom durch eine Hydroxylgruppe ersetzt. Der Name leitet sich ebenfalls vom Stoff Propan ab. Glycerol ist der wichtigste mehrwertige Alkohol. Er kommt gebunden in fast allen tierischen oder pflanzlichen Fetten und Ölen vor.
Steckbrief für Glycol
-farblos
-ölige Flüssigkeit
-gut wasserlöslich
-gesundheitsschädigend
-süßlicher Geschmack
-Siedetemperatur: 197°C
Glycol kommt aus dem griechischen und bedeutet süß. Es leitet sich von dem Stoff Ethan ab. Glycol besitzt zwei Hydroxylgruppen im Molekül. Es wird zu Herstellung von Kunstfasern für Kleidung und als Gefrierschutzmittel in der Technik verwendet. Doch es gibt auch eine negative Seite dieses Stoffes. Denn man hat mal versucht den Geschmack des Weines durch Glycol zu versüßen und ihn anschließend verkauft jedoch ist der Stoff Glycol gesundheitsschädigend.
4.1 Phenol
Steckbrief für Phenol
-farblos
-eigentümlich riechend
-nudelförmige Kristalle
-gut mischbar mit Ethanol
-mit Wasser mäßig mischbar
-giftig
-sehr ätzend
-Molare Masse: 94 Gramm je mol
-Dichte: 1,05
Phenol ist ein wichtiger Grundstoff in der chemischen Industrie. Es wird bei der Herstellung von Phenolplastik gebraucht, welches zum Beispiel für die Karosserie des Trabant eingesetzt wurde. Auch wird Phenol in der Industrie für die Produktion von Schmerzmitteln und Unkrautbekämpfungsmittel verwendet.
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