Die Definition von Smog ist eine deutlich wahrnehmbare Verunreinigungen der Atmosphäre, d.h. Trübung und Verminderung der Sichtweite, Reizungen der Augen, Schleimhäute und Atemwegsorgane, erhebliche Atemwegsbeeinträchtigungen (besonders bei Vorerkrankungen wie chronischer Bronchitis und Asthma), Herz-Kreislauf-Probleme, Verminderung der körpereigenen Abwehr gegenüber Krankheitserregern; in Verbindung mit Ozon sind Schädigungen der Vegetation nachweisbar.
Wintersmog (Londonsmog) entsteht unter ungünstigen Ausbreitungsbedingungen (Inversionswetterlagen, geringe Windgeschwindigkeit) überwiegend in Ballungsgebieten und ist allgemein durch hohe Schadstoffkonzentrationen in der Atemluft (insbesondere Staub und Schwefeldioxid, Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe) gekennzeichnet. Durch strengere Luftreinhaltemaßnahmen oder Anlagenstilllegungen, vor allem in den neuen Ländern, treten winterliche Smogperioden in Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre abgeschwächt und vor allem selten auf.
Sommersmog bildet sich am Rande oder weit entfernt von Ballungsgebieten aus. Unter starker Sonneneinstrahlung bildet sich bodennahes Ozon (O3), das man hauptsächlich auf die Emissionen der Vorläufersubstanzen Stickstoffoxide und Kohlenwasserstoffe aus dem Kraftfahrzeugverkehr zurückführen kann. Ozon wird bei durch Staub und Stickstoffmonoxid (NO) schneller abgebaut und wird deswegen im Stadtkern in niedrigeren Konzentrationen gemessen.
Wegen starker Sonneneinstrahlung im Winterhalbjahr bildet sich Ozon mit den für Wintersmog typischen Schadstoffen aus Industrie- und Haushaltsfeuerungen sowie hohem Verkehrsaufkommen, was den Große-Städtesmog kennzeichnet.
Typisch winterliche Smog-Katastrophen mit erheblich ansteigenden Sterblichkeitsraten, ereigneten sich z.B. in Maastal 1930, in London 1952-1957 und im Ruhrgebiet 1962:
London Smog 1952
1952 erlebte London die schlimmste Smog-Katastrophe der Industriegeschichte. Ruß und Schwefeldioxid aus Fabrikschloten und Kaminen sank zu Boden, vermischte sich mit Nebel und Gase und wurde so dicht, dass man die eigene Hand vor Augen nicht sehen konnte
Die Rinder auf dem Viehmarkt verendeten und der Verkehr brach zusammen. Die Krankenhäuser waren überfüllt. Etwa 12 000 Londoner überlebten den Smog nicht.
Eine ähnliche Smog-Situation erlebte das Ruhrgebiet 1962, als 156 Menschen aufgrund stark erhöhter Schwefeldioxid- und Staubbelastung starben.
Solche Situationen gehören im westlichen Europa wegen EU-weiter Luftreinhaltemaßnahmen der Vergangenheit an; was aber nicht heißt, dass auf dem niedrigeren Niveau keine Abwehrmaßnahmen gegen kurzfristige Anstiege der Schadstoffbelastungen getroffen werden sollen. Smog-Verordnungen der einzelnen Bundesländer in Deutschland beschränken sich zunehmend auf verkehrsbezogene Maßnahmen bis zum Fahrverbot. [48,49,50]
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