Rotierende und schwingende Kugelmühlen. Zu den Kugelmühlen zählen die Grundtypen: rotierende Kugelmühlen (Sturzmühlen) und schwingende Kugelmühlen (Schwingmühlen). Eine Sonderstellung auf dem Gebiet des Feinst- und Kolloid-Naßmahlens nehmen die Rührwerkskugelmühlen ein. Zur Gruppe der rotierenden Kugelmühlen gehören Trommel-, Konus- und Rohrmühlen, die das Aufgabegut in einer rotierenden Trommel durch rollende und fallende Bewegung der Mahlkörper-Mahlgutfüllung mahlen. Ihre fortschreitende Entwicklung beeinflußte die Mahltechnik. Ebenfalls mit Mahlkörpern gefüllte Schwingmühlen für das Zerkleinern spröder und harter Feststoffe zeigen eine abweichende Bauart. Diese schwingenden Kugelmühlen haben keine rotierende Trommel, sondern einen in schnelle, kreisförmige Schwingungen versetzten Behälter, der die Füllung als Ganzes kleine Wurfbewegungen und eine langsame Umlaufbewegung ausführen läßt. In techn. Hinsicht ist ein stärkeres Vordringen des Schwingmahlens zu verzeichnen.
Kugelmühlen gehören zu den verbreitensden Mühlen für das Schrot-, Fein-, und Feinstmahlen harter bis mittelharter Stoffe in trockenem und nassem Zustand. Sie haben den Vorzug hoher Durchsatzleistungen, hoher Zerkleinerungsgrade sowie einfacher Verschleißteile und sind zum Mischmahlen geeignet.
Grundlagen rotierender Kugelmühlen. Als Mahlkörper dienen Stahlkugeln, für eisenfreies Vermahlen Flintsteine oder Hartporzellankugeln. Um die reibende Oberfläche der Mahlkörper beim Feinstmahlen zu vergrößern, kommen Stahlwürfel, Stahllinsen, Rundstahlstücke oder Stahlstäbe zum Einsatz.
Durchmesser der Körper 3-20 cm. Die Trommelwandung ist mit widerstandsfähigen, auswechselbaren Mahlplatten aus Manganstahl oder Schalenhartguß, für eisenfreies mahlen aus Silex, Granit oder Hartporzellan ausgekleidet.
Rohrmühlen: Das Mahlgut bewegt sich trotz horizontaler Trommellage stetig vom Einlauf zum Auslauf, da das von Mahlkörpern zerschlagene Mahlgut stets nach der Seite geringsten Widerstands verspritzt. Der geringere Widerstand liegt in Richtung des feineren Mahlguts, dessen Feinheit zum Auslaufende hin zunimmt und die Durchlaufbewegung anregt. Das Mahlgut verläßt die Mühle je nach Art des Trommelantriebs durch einen stirnseitigen Hohlzapfen oder durch Öffnungen am Umfang der Mahltrommel. Kombinationen mit Windsichtern im geschlossenen Kreislauf fördern das Mahlgut aus dem Sammelgehäuse mechanisch oder pneumatisch zum hochgelegenen Sichter, der Grobanteile der Mühle wieder aufgibt. Rohrmühlen mit Luftstromsichtung führen der Mühle aufgabeseitig den Luftstrom zu, der Grieße und Feingut zum Sichter emporträgt; Heißluft trocknet dabei das Mahlgut gleichzeitig.
Schwingmühlen: Beginnen, neben dem Feinstmahlen die Gebiete des Fein- und Vormahlens mit einzubeziehen durch große Schwingradien.
Schwingrohrmühlen finden verstärkten Einsatz auf dem Feinmahlgebiet. Horizontal gelagerte Schwingrohre .
Das Mahlgut wandert kontinuierlich durch die parallel oder hintereinander geschalteten Schwingrohre und wird im einmaligen Durchgang vermahlen. Schubfedern speichern die Schwingmassekräfte und entlasten die antreibende Exzenterwelle. Ständer und Gummipuffer wirken als Schwingisolierung.
Scheibenmühlen: Zu den Scheibenmühlen mit Stator- und Rotorscheibe zählen Zahnscheiben- und Korundscheibenmühlen. Zugspannungen, scherende und reibende Kräfte reißen das Aufgabegut trocken oder naß.
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