Der US-amerikanische Chemiker Wallace Hume Carothers (1896-1937) wurde im Jahre 1928 Forschungsleiter einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Entwicklung von Kunststoffen beschäftigte. In der Folgezeit entwickelte die Gruppe die Grundlagen zur Herstellung von Polyester (1930) und von Nylon (Polyamid 6.6), das erstmals im Jahre 1935 aus AH-Salz hergestellt wurde. Die Patentierung erfolgte 1938. Als dann der Konzern Du Pont 1939 die synthetisch hergestellten, langkettigen Polyamide, unter dem Namen Nylon auf den Markt brachte, waren innerhalb von 4 Tagen 6 Millionen Strümpfe verkauft.
Im gleichen Jahr entwickelte der deutsche Chemiker Paul Schlack (1897-1987) bei der IG Farben AG in Deutschland ein Polyamid aus anderen Ausgangsstoffen (Caprolactam). Er erhielt das Polyamid 6, welches unter dem Handelsnamen Perlon® bekannt wurde.
Als deutsche Alternative zu Nylon wurde es schnell zum \"kriegswichtigen Stoff\" erklärt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es zur Herstellung von Fallschirmen, Borsten zur Reinigung von Waffen und in Flugzeugreifen verwendet. Es wurde ab 1939 unter der Bezeichnung Perlon L vermarktet. Erst 1943 begann die zivile Nutzung für Damenstrümpfe.
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