Die wohl bedeutendste Arbeit des Chemikers Friedrich Wöhler (1800-1882) war die Synthese von "organischem" Harnstoff aus der "anorganischen" Komponente Ammoniumcyanat (um 1828). Mit dieser Reaktion zeigte Wöhler, dass sich Stoffe, die in lebenden Organismen entstehen, im Labor auch aus anorganischem Material aufbauen lassen. Wöhler gelang außerdem die erste Herstellung von reinem Aluminium (1827).
Wöhler, Friedrich (1800-1882), deutscher Chemiker. Wöhler wurde im Hause seines Onkels am 31. Juli 1800 in Eschersheim (bei Frankfurt a. M.) geboren und lebte dort bis zu seinem fünften Lebensjahr. 1806 erwarb sein Vater August Anton Wöhler einen Gutshof in Rödelheim (heute ebenfalls Frankfurt), wo Friedrich seine weitere Kindheit verbrachte. Der junge Wöhler studierte zunächst Medizin in Marburg und Heidelberg. In Heidelberg besuchte er Vorlesungen von Leopold Gmelin - und entdeckte hier seine Vorliebe für die Chemie. 1823 ging der Wissenschaftler nach Stockholm und promovierte 1823/24 bei Jöns Jakob von Berzelius. Von 1825 bis 1831 unterrichtete Wöhler Chemie an einer Gewerbeschule in Berlin - 1828 ernannte man ihn zum Professor. Anfang 1831 wechselte der junge Professor nach Kassel und unterrichtete dort ebenfalls an einer Gewerbeschule. Fünf Jahre später übernahm Wöhler eine ordentliche Professur an der Universität Göttingen.
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