Definition von radioaktiven Abfälle
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Radioaktive Stoffe, deren Aktivität über der Freigrenze liegt und die nicht mehr weiter verwendet werden, gelten als radioaktive Abfälle. Die in der Schweiz anfallenden radioaktiven Abfälle dürfen zur Endlagerung nicht ins Ausland exportiert werden.
Die Entstehung von radioaktiven Abfällen ist überall dort vorprogrammiert, wo auch radioaktive Substanzen verwendet werden. Sie entstehen in den verschiedensten wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereichen. Der grösste Teil entsteht jedoch in den Kernkraftwerken.
Der Anteil des Atomstromes, der in der Schweiz produziert wird, liegt bei ca. 36%. Um diese Leistung erbringen zu können, verfügt die Schweiz über fünf Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 3200 Megawatt. Der Strom wird durch Kernspaltungs-Kettenreaktionen erzeugt. Durch diesen Prozess fällt unweigerlich radioaktiver Abfall, so genannter Betriebsabfall (BA) an. Der Kernbrennstoff muss nach drei bis fünf Jahren Einsatzzeit ersetzt werden. Der Anteil an spaltbarem Uran-235 des Kernbrennstoffs fällt von anfänglich 3-5% auf unter 1%. Er enthält nach seiner Einsatzzeit ca. 3% Spaltprodukte sowie ca. 1% Transurane (sehr schwere Atome). Hauptsächlich aber entsteht Plutonium-239. Dieses Ist jedoch, wie das Uran-235, spaltbar und trägt zur Energiegewinnung bei. Durch die Wiederaufbereitung der abgebrannten Kernbrennstoffe lassen sich Uran und Plutonium rezyklieren. Der andere Teil, der Wiederaufbereitungsabfall (WA), muss jedoch entsorgt werden. Zudem ist mit einer grossen Abfallmenge bei der Stilllegung eines Kraftwerkes zu rechnen (Stilllegungsabfälle SA).
In der Medizin werden radioaktive Stoffe sowohl im Bereich der Diagnose, sowie auch in der Behandlung eingesetzt. In den letzten Jahren haben die Nuklearmedizin und die Radiotherapie grosse Fortschritte erzielt. In der Industrie wird die Bestrahlung hauptsächlich zur Sterilisation und zur Konservierung eingesetzt.
Die Verwendung in der Forschung liegt vor allem darin, dass die radioaktiven Stoffe als Markierstoffe in grösseren Molekülen dienen. Vor allem im PSI (Paul Scherer Institut), der CERN (European Organization for Nuclear Research), welche den Teilchenbeschleuniger entwickelt hat, und in Hochschulen fallen radioaktive Abfälle an.
Radioaktiver Abfall ist auch in unserer nahen Umgebung zu finden. Unter anderem in Brandmeldern. Er gilt als schwach radioaktiver Abfall. Die Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung (MIF) sind relativ gering.
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