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chemie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Apfelwein (most)


1. Atom
2. Erdöl

Apfelwein, regional auch als Apfelmost, Viez oder Saurer Most bezeichnet, ist ein Fruchtwein, welcher meist aus einer Mischung verschiedenster Apfelsorten gekeltert wird.

Üblicherweise hat er einen Alkoholgehalt von mindestens 5,5% - 7 % und einen herben sauren Geschmack. Hergestellt und konsumiert wird er überwiegend in Hessen, insbesondere im Frankfurter Raum, der Wetterau und im Odenwald sowie im gesamten moselfränkischen Raum. Hochburgen sind hier Merzig (Saarland) und der Trierer Raum, sowie das Gebiet am unteren Saarverlauf und auch das Grenzgebiet von Luxemburg zu Deutschland.

Name
Apfelwein wird im Südhessischen Äbbelwoi oder Ebbelwei genannt. Auf das von Großkeltereien propagierte Marketing-Modewort Äppler reagieren viele Apfelweinliebhaber allergisch, weshalb man es - insbesondere in alteingesessenen Apfelweinschenken - tunlichst vermeiden sollte. In einer Diskothek hingegen, ist die Bezeichnung Äppler durchaus gebräuchlich. An der Mosel, in der Eifel, im Hunsrück und an der Saar trägt er den Namen \"Viez\" welcher aus römischer Zeit stammt und andeutet, das dieser Apfelwein als Ersatz zum echten Wein getrunken wurde. In Baden-Württemberg ist die übliche Bezeichnung Most.


Herstellung
Apfelwein ist herkömmlich ein reines Naturprodukt. Wie \"naturtrüb\" der Apfelwein im Endeffekt ist, hängt davon ab wie viel Klärstoffe sich durch die Zugabe von sauren Früchten bilden. Bei der industriellen Fertigung wird der naturtrübe Charakter künstlich hervorgehoben, um dem Apfelwein eine Öko-Note zu verleihen.

Im Herbst, nach der Apfelernte, werden die Äpfel kalt ausgepresst und man erhält den so genannten Süßen oder \"Süßer Viez\" (Mosel-Saarbereich), der in Süddeutschland und Österreich oft Most oder Süßmost genannt wird. Nach einigen Tagen wird daraus dann ein Rauscher, also ein gärender Most, der auf der Zunge bitzelt. Im weiteren Verlauf entstehen dann der helle Neue und der Alte.

Eine Variante des Apfelweins wird mit dem Saft der Früchte des Speierlingbaumes versetzt, die, wie der Name bereits andeutet, so sauer sind, dass man speien (spucken) muss. Diese \"Säuerung\" klärt den Wein und macht ihn länger haltbar. Weitere weniger bekannte Zusätze sind Mispel oder Schlehe, im süddeutschen Raum und Österreich auch die Mostbirne.

Manche Hersteller verwenden im südwestlichen Raum den so genannten Holz- oder Viezapfel (klein und sehr säurehaltig), und mischen diesen (aus Mangel an Masse) mit zum Teil eingeführten etwas süßeren Sorten. Das Mischverhältnis wird aber so gering wie möglich zugunsten des Holzapfels aus dem unter anderem Streuobstwiesen gehalten, damit der urtypische Geschmack erhalten bleibt.

Apfelwein wird normalerweise nicht aus den modernen Apfelsorten hergestellt, da diese auf zuviel Fruchtzuckergehalt gezüchtet sind. In der Kelterung ist man auf die säurehaltigen älteren Sorten aus dem Streuobstanbau angewiesen. Der fleißige Genuß von Apfelwein trägt nicht nur zum Fortbestand der alten Apfelsorten bei, sondern auch zum Erhalt der früher landschaftsprägenden Streuobstwiesen mit ihrer mannigfachen Pflanzen- und Tierwelt.

Alte Apfelsorten, die für die Apfelweinherstellung wichtig sind, sind:

Weißer Matapfel

Holzapfel
Bohnapfel oder Erbachhofer

Apfelwein als Mischgetränk
Böse Zungen aus fremden Regionen behaupten, Apfelwein sei das, was erst nach dem 8. Glas zu schmecken anfängt. Vermutlich deshalb haben sich verschiedene Abarten entwickelt:

Die üblichste ist der Sauergespritzte oder auch einfach nur \"G\'sprizte\": verschnitten mit Mineralwasser, also eine Apfelweinschorle oder Viezschorle. Wer mehr als die übliche Menge Wasser in seinem Apfelwein wünscht, bestellt einen Tiefgespritzten beziehungsweise einen Batschnassen.
Ebenfalls verbreitet ist der Süßgespritzte oder Süße: verschnitten mit Fanta oder Zitronen-Limonade oder auch mit frischem Apfelmost, üblicherweise wird Süssgespritzer jedoch ausschließlich mit Zitronenlimonade gemischt.
In alten Zeiten wurde in den feinen Frankfurter Herrschaftshäusern Apfelwein mit Sekt gemischt. Vereinzelte Keltereien versuchen diese Tradition wiederzubeleben.
Auch beliebt ist das Mischen von Apfelwein und Apfelsaft (Halbe-Halbe)
Deutlich seltener wird Apfelwein mit Cola gemischt. Das Kurzwort hierfür ist KE und ist die Abkürzung für Kola-Eppler (Hochdeutsch Cola-Apfelwein).
Und noch etwas seltener ist die Kombination mit Bier, welche den Namen Bembelschlabber trägt.
Das Mischen (insbesondere mit Cola) gilt bei vielen Apfelweinliebhabern übrigens als Kulturverbrechen. Einige Puristen unter den selbstkelternden Wirten sollen auch schon den Ausschank von Süßgespritztem verweigert haben (so gibt es beispielsweise auch heute noch einige Frankfurter Apfelweinlokale, in denen kein Süßgespritzter ausgeschenkt wird).

Ergänzung zu \"Halbe-Halbe\" aus der Ostschweiz: Die Mischung von Süßmost und Saft wird auch als \"ghürotne\" (verheirateter) bezeichnet.

 
 

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