Nach der Perestroika, dem vom sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow eingeleiteten Prozess zum Umbau des politischen und wirtschaftlichen Systems in der Sowjetunion 1987, und Glasnost, der ebenfalls von Gorbatschow eingeführten Politik einer größeren Transparenz und Offenheit der Staatsführung gegenüber der Bevölkerung 1985, entwickelten sich Unabhängigkeitsbestrebungen in den einzelnen Sowjetrepubliken. Kurz vor der bevorstehenden Unterzeichnung eines neuen Unionvertrages putschten konservative Kommunisten im Augustputsch in Moskau 1991 gegen Gorbatschow um die Unterzeichnung des Unionvertrages sowie weitere Reformen zu verhindern. Nach dem mißlungenen Putschversuch beschlossen der russische Präsident Boris Jelzin und Vertreter der Sowjetrepubliken die Auflösung der Sowjetunion zum 31.12.1991. Russland hat im Jahr 1991 als größte ehemalige Sowjetrepublik die Rechtsnachfolge der Sowjetunion angetreten.
In der russischen Verfassungskrise 1993 löste Jelzin per Ukas den - zu Sowjetzeiten gewählten - Kongress der Volksdeputierten sowie den Obersten Sowjet Russlands auf, die sich seinen Bemühungen widersetzt hatten unpopuläre neoliberale Reformen duchzusetzen. Jelzin ordnete eine gewaltsame Stürmung des Parlamentsgebäudes (Weißes Haus) an, in dem sich etwa 100 Parlamentarier und weitere Anhänger verbarrikadiert hatten. Im Dezember billigte die russische Bevölkerung per Volksabstimmung die neue Verfassung Russlands (Zweikammersystem, Präsidialverwaltung). Bei den Wahlen zur wiedereingeführten Duma (die letzte wurde 1917 aufgelöst) im Dezember 1993 erstarkten die nationalistische Liberaldemokratische Partei sowie die kommunistische KPRF.
1996 zählte Russland zu den Gründungsmitgliedern der Shanghai Five, der heutigen Shanghai Cooperation Organization (SCO).
|