Ein Schuldenberg und zusätzlich Reparationsforderungen der Siegermächte des 1. Weltkriegs waren die Dinge, mit denen die Weimarer Republik schon zu Anfang zu kämpfen hatte. Dazu kam eine hohe Neuverschuldung (Schuldendienst des Reiches: 126 Prozent der Staats-einnahmen) 2, Weltwirtschaftskrise und Inflation. Am 27. April 1921 wurde die deutsche Reparationsschuld auf 132 Milliarden Goldmark festgesetzt. Infolge der Inflation wurden die inneren Schulden des Reiches praktisch völlig entwertet (Index der fundierten Reichsschuld (1914=100) 1923: 0,000406 ; 1918: 1190 (1925 Aufwertung zugunsten der Gläubiger))4.
Die Reichsfinanzen 1920 bis 1923 (in Millionen "Kaufkraftmark")
1. April bis 31. März
Einnahmen
Ausgaben
Ausgabenüberschuss
1920/21
1921/22
1922/23
1923/24
4.091
5.236
3.529
2.913
11.266
11.964
9.665
14.936
7.175
6.728
6.136
12.050
(Quelle: WIRTSCHAFTSPLOETZ - Die Wirtschaftsgeschichte zum Nachschlagen, Herausgeber: Hugo Ott und Hermann Schäfer, Erscheinungsjahr: 1984, Seite 277)
Der Staat profitierte jedoch von der Währungsumstellung am 15. November 1923 (1 Billion Papiermark = 1 Rentenmark), da sich die gesamten Kriegsschulden von 164 Milliarden Mark auf 16,4 Pfennige reduzierten.2
In den Zeiten der Weltwirtschaftskrise (1929) betrug das Kassendefizit des Reiches bereits 1,7 Milliarden Reichsmark. Durch die Krise konnte die Reichsregierung 1932 eine Streichung der Reparationen durchsetzen.
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