Die Region Oberland ist nicht nur von ihrer zeitlich frühen Ausbildung als Ferienregion (vgl. 2.), sondern auch als zentraler deutscher Alpenteil ein Sammelpunkt für Spitzenwerte im Tourismusbereich. Eine Grundlage hierfür bietet außerdem das physische Erholungspotential, 33% der Regionsfläche sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Als Zentren sind das Werdenfelser Land mit Garmisch Partenkirchen, sowie das Tegernseer Tal zu nennen. Diese Bereiche sind durch außerordentlich hohe Zuzugsraten gekennzeichnet, vor allem ältere, wohlhabendere Bevölkerungsteile suchen sich hier ihren Altersruhesitz. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Anteil der Beschäftigten im Dienstleitungssektor, der in Garmisch Partenkirchen und Bad Wiessee 80% und mehr erreicht. Diese beiden Gemeinden sind auch durch ein überdurchschnittliches Hotelaufkommen und stark über dem Schnitt liegenden Preisniveau gekennzeichnet. Als Hauptursache ist hier die Nähe zum Verdichtungsraum München zu nennen. Das Tegernseer Tal und Garmisch Partenkirchen gelten gemeinhin als ,,Vororte\" Münchens, vor allem an den Wochenenden zieht es die Städter in diese Bereiche, das Preisniveau folgt ihnen. Zahlreiche Luxushotels rund um den Tegernsee (vor allem in Rottach - Egern und Bad Wiessee) sind die Folge, und führen zu einer meist unbesiegbaren Konkurrenz für die kleineren Privatunterkünfte.
Garmisch Partenkirchen als Weltcup- (Ski alpin, Skispringen, Langlauf) und ehemaliger Olympiaort genießt vor allem bei ausländischen Besuchern einen guten Ruf, hier sind die höchsten Anteile von ausländischen Gästen im bayerischen Alpenraum anzutreffen. Aber auch hier kämpfen die Ferienwohnungs- und Hotelbesitzer mit rückläufigen Übernachtungszahlen. Waren es 1980 noch knapp 1,4 Millionen Gästeankünfte und rund 9,4 Millionen Übernachtungen, so ist bei den Übernachtungen ein Rückgang auf ca. 5,6 Millionen zu verzeichnen, bei nur knapp weniger Ankünften(ca. 1 Millionen). (Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung)
Die Region Oberland ist besonders stark von diesem Wandel zum Naherholungsbereich betroffen. Als weitere Ursache für die rückläufigen Übernachtungszahlen ist die Ausweitung der Fremdenverkehrsgebiete ins Alpenvorland zu nennen, dort sind die Übernachtungspreise meist deutlich geringer.
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