Die MRTA (Movimiento Revolucionario Túpac Amaru) wurde 1984 von Victor Polay Campos in Peru gegründet und ging aus den revolutionären Linken (MIR) und der revolutionären sozialistischen Partei PSR/ML hervor. Ihren Namen erhielt die Organisation nach dem Indioführer Tupac Amaru II., der 1780 einen Aufstand gegen die spanische Kolonialmacht organisierte, in Folge dessen er ein Jahr später hingerichtet wurde. Der Anführer Polay Campos war seit seiner Jugend ein großer Verehrer Che Guevaras, und dessen Idee, gesamt Lateinamerika zu revolutionieren, versuchte er schon bald durchzusetzen.
Polay erreichte in seinem Verband zwar nie eine höhere Mitgliederzahl als 600 Personen, jedoch erlangte er durch spektakuläre Aktionen wie einen Überfall auf eine US-Botschaft im Jahr 1984, die Entführung einflussreicher Persönlichkeiten und Besetzung von Radiosendestationen und Nachrichtenagenturen - außerdem versuchte die MRTA zusammen mit chilenischen, ecuadorianischen, kolumbianischen und bolivianischen Gleichgesinnten ein revolutionäres Bataillon Amerika aufzubauen - einen hohen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung. Verwunderlicherweise wurde die MRTA von vielen als die "Gute Terrorgruppe" bezeichnet.
Erst 1990 gelangte der Gründer Campos zu seiner heutigen Popularität, nämlich als er zusammen mit 42 Mitgefangenen aus einem scheinbar ausbruchsicheren Gefängnis flüchtete. 1992 wurde er jedoch wiederum verhaftet. Seitdem verbüßt er eine lebenslange Haftstrafe.
Nach der Inhaftierung ihres Führers zog sich die MRTA - gleich der RAF nach dem Tode von Andreas Baader und seinen Genossen 1977 - zunächst zurück, sie trat in der Öffentlichkeit zunehmend in den Hintergrund, nachdem auch weitere Führungspersönlichkeiten verhaftet worden waren.
Doch die MRTA organisierte sich neu, und demonstrierte durch die Besetzung der Residenz des japanischen Botschafters im Dezember 1996 ein Wiederaufleben. Die Aktion sollte eine Generalamnestie und eine Legalisierung der MRTA erzwingen. Die Forderungen wurden nicht erfüllt, die Besetzung vom Militär blutig niedergeschlagen.
Ihre Mitglieder rekrutiert die MRTA aus der armen, arbeitslosen oder ruinierten Bevölkerung Perus, hierunter vor allem auch Ureinwohner, die Indios.
Sie vertritt die Interessen der Arbeiter, Bauern, Studenten, Armen, Werktätigen, des klassischen Proletariats also, sowie die Interessen aller anderen revolutionär denkenden Bürger, sowie die Ideologie des Marxismus-Leninismus, da diese aus ihrer Sicht klare Ansichten von den Menschen und der Gesellschaft liefert, und somit die Ideologie der Ausgebeuteten ist.
Ihr Ziel ist es somit, das Land Peru zu revolutionieren und eine Herrschaft des Proletariats durchzusetzen.
Die MRTA hat sich bis heute noch nicht offiziell aufgelöst. In Peru ist weiterhin enormes revolutionäres Potential vorhanden, nicht zuletzt durch ein Erdbeben im Juni 2001, das weitere 10000nde Menschen obdachlos machte.
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