In der Neuzeit erkannte man, dass geeignete wirtschaftliche Konzepte dem Staat und somit seinen Herrschern Reichtum und Macht verschaffen konnten.
Daher wurde häufig nicht nur die Wirtschaftspolitik, sondern auch die Gesetzgebung und das ganze gesellschaftliche Leben vieler Staaten nach den Lehren gestaltet.
Am Anfang waren vor allem Ideen gefragt, wie der Staat am besten in die Wirtschaft eingreifen solle um die meist leeren Kassen des Herrschers (die durch Kriege entstanden) füllen zu können.
Daraus entwickelte sich der Merkantilismus.
Dieser hat folgende Merkmale
- Der Staat ist Selbstzweck und Förderer der Wirtschaft:
Da die Wirtschaft die Machtentfaltung des Herrschers ermöglichen sollte, wurden Industrie, Schifffahrt und Landwirtschaft, sowie die Vermehrung der Bevölkerung vom Staat gefördert.
- Aktive Handelsbilanz:
Der Wert des Exportes sollte höher sein, als der Wert des Importes um das Geld bzw. Gold ins eigene Land zu lenken.
- Ausfuhrförderung der Fertigfabrikate und Einfuhrförderung der Rohstoffe
Um die heimischen Betriebe zu fördern wurde die Ausfuhr ihrer Erzeugnisse subventioniert (zB durch Ausfuhrprämien) und die Einfuhr ausländischer Erzeugnisse durch Zölle verhindert. Ebenso wurde die Einfuhr benötigter Rohstoffe gefördert, die man später aus den eigenen Kolonien bezog.
Die Grundidee des Merkantilismus war also dem Staat in der internationalen Konkurrenz Vorteile zu schaffen. Da dies aber jeder Staat wollte, wurde dies zunehmend erschwert.
(zB wollte jeder seine Fertigerzeugnisse ausführen aber keine wollte ausländische einführen)
Der Merkantilismus wurde daher bald vom Physiokratismus abgelöst.
Dieser war das erste geschlossene System der Volkswirtschaft. Sein Hauptvertreter war Francois Quesnay.
Die Physiokraten gingen davon aus, dass die Natur die Quelle allen Reichtums darstellte. Der Produktionsfaktor Boden war demnach der einzig produktive Bereich und nur dieser sollte besteuert werden. Der Staat sollte sich am besten nicht in die Wirtschaft einmischen, um die Ordnung nicht zu stören.
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