99% des Weltgeschehens erfährt man nicht. 99% der der Presse bekannten Informationen gelangen ebenfalls nicht zum Leser.
Auf der anderen Seite sollen Massenmedien so vollständig, sachlich und verständlich wie möglich informieren, damit jeder Staatsbürger in der Lage ist, mit kritischem Bewusstsein das öffentliche Geschehen zu verfolgen.
Der "Schleusenwärter" der Zeitung, der Chefredakteur, spielt dabei eine große Rolle. Wenn dieser glaubt es interessiert, wird es veröffentlicht. Eine größere Rolle, als die persönliche Bewertung spielen die bereits durch die Agenturen vorgegebenen Themen. Dadurch werden sowohl die Auswahl als auch die redaktionelle und bürokratischen Zwänge und das redaktionelle Umfeld stark geprägt. Ein weiteres wichtiges Selektionskriterium ist die "redaktionelle Linie", die entweder informell oder unter den Kollegen bestimmt oder formell durch den Verleger festgelegt ist. Die Auswahl wird nicht nach den Bedürfnissen des Publikums bestimmt, da die meisten Journalisten nur eine unvollkommene und kaum auf Tatsachen beruhende Vorstellung haben, was die Leser interessieren könnte.
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