Der Merkantilismus löste die mittelalterliche Zunft- und Stadtwirtschaft ab und schuf die Volkswirtschaft des Territorialstaats. Das Ziel der Wirtschaftspolitik ist die Beschaffung des Geldes für die Staatskasse.
Die Grundsätze des Merkantilismus
1. Möglichst viel Geld aus Edelmetallen gewinnen
( starke Silber- und Goldförderung)
2. Möglichst viel Geld durch Handel ins Land bringen
3. möglichst wenig Geld durch Handel ins Ausland lassen
( Geldüberschuss in Frankreich)
Aus diesen Grundsätzen ergibt sich für die Handelspolitik:
- das streben nach einer aktiven Handelsbilanz (der Wert der Ausfuhr muss größer sein als der Wert der Einfuhr)
- Einfuhrverbote für die meisten Fertigprodukte, wenn sie auch in Frankreich hergestellt werden konnten (hohe Schutzzölle für die Fertigprodukte)
- Begünstigung des Exports (Zollfreiheit bei Export, z. T. sogar Subventionierung; gilt nicht für Rohstoffe!)
- Begünstigung der Einfuhr von Rohstoffen (z. B. durch niedrige Zölle)
- Begünstigung der Einfuhr von technischem Wissen ("Know-how")
Aus diesen Grundsätzen ergibt sich für die Gewerbepolitik:
- staatliche Förderung für gewerbliche Großbetriebe (Manufakturen, eine Vorstufe der Fabrik (noch mit Handarbeit, aber mit Arbeitsteilung)
Fertigung auf Vorrat und nicht wie früher auf Auftrag
- Herstellung billiger Massenartikel für alle vom Volk benötigten Produkte
Aus diesen Grundsätzen ergibt sich allgemein:
- der systematische Ausbau des Verkehrsnetzes (Straßen und Kanäle)
- die Abschaffung der Binnenzölle (Geleitschutzzoll, Brückenzoll, Wegezoll, ...)
- die Schaffung von Handelsniederlassungen in Übersee (Kolonialpolitik)
Ziel: möglichst viel Geld für die Staatskasse
Risiko: Inflation und Probleme mit anderen Staaten.
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