Die Soziale Phobie ist neueren Studien zufolge die am meisten verbreitete Angststörung in der Gesamtbevölkerung. Im Verlauf ihres Lebens erkranken 10 bis 15 Prozent. In Deutschland sind nach Untersuchungen etwa 1,5 Millionen der 15- bis 65-Jährigen betroffen: beide Geschlechter, alle sozialen Schichten und Menschen unterschiedlichster Bildungsgrade sind gleichermaßen betroffen.
Andere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Frauen doppelt so oft oder zumindest häufiger unter einer Sozialphobie leiden wie Männer. Wieder andere Studien zeigen, dass die Betroffenen oft eine weniger gute Schulbildung haben, weniger hohe Berufspositionen erreichen und schlechter verdienen.
Nicht-generalisierte Sozialphobien sind eher selten (z.B. nur Furcht vor öffentlichem Sprechen, nur Essen vor anderen usw.)
Deutlich häufiger tritt die zweite Variante auf, die generalisierte Sozialphobie. Sie umfasst Ängste in sehr vielen sozialen Situationen z.B. vor Begegnung oder Kontakt mit Menschen. Betroffen sind mehr Frauen als Männer.
Bei 50 Prozent entwickelt sie sich bis zum 12. Lebensjahr. Untersuchungen zur Familiengeschichte haben gezeigt, dass Kinder, die ohne (leibliche) Eltern aufwachsen, und Kinder von Eltern mit einer sozialen Phobie besonders gefährdet sind. Ein Drittel der späteren Sozialphobiker werden schüchtern geboren.
Sozialphobie tritt häufig auf bei:
einer überbehüteten Kindheit, die ein selbstsicheres und unabhängiges Verhalten wenig förderte und
einem Mangel an liebevoller Zuwendung und Wertschätzung
|