Alle Methoden der therapeutischen Einzelbehandlung können auch in der Gruppe eingesetzt werden. Die ähnliche Problematik aller Teilnehmer fördert das Gefühl, in der Sucht nicht alleine zu sein. Das Selbstbewusstsein wird gefördert; man hat die Möglichkeit, sich in den Geschichten der anderen selbst wieder zu entdecken. Bei Gruppen mit Essstörungen haben sich besonders Körperübungen bewährt. Berührungen, Massagen und Wahrnehmungsübungen fördern das Vertrauen zwischen den Teilnehmern und helfen, das verzerrte Bild des eigenen Körpers realistischer einzuschätzen und zu korrigieren. Probleme entstehen vor allem dann, wenn die Betroffenen beginnen, miteinander zu konkurrieren.
Besonders magersüchtige Frauen vergleichen sich ständig mit anderen und versuchen, weniger zu wiegen, wie ihr Umfeld. Die Patienten sollten hier dazu gebracht werden, sich mehr auf sich selbst, auf ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu konzentrieren. Gelingt dies, kann eine Gruppenerfahrung für essgestörte Menschen sehr hilfreich sein. Die Gruppe wirkt unterstützend und kann als "Gegengewicht" zu den häufig sehr engen und verstrickten Beziehungen innerhalb der Familie erlebt werden.
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