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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gerechte einkommensverteilung



Ø Noch immer sind die Löhne für Frauen um ein Drittel niedriger als die der Männer für gleichwertige Arbeit

Ø Mit Blick auf den Lebensverlauf wird diese Diskrepanz noch größer.

Ø Danach erhalten Frauen nicht einmal die Hälfte des Einkommens von Männern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des WSI in der Hans-Böckler-Stiftung im Auftrag der Bundesregierung über die Berufs- und Einkommenssituation von Frauen und Männern.

Ø junge Frauen haben heute bessere Chancen, sie haben von der Bildungsexpansion besonders profitiert und bei den Schul- und Berufsabschlüssen sogar die gleichaltrigen Männer überholt.

Ø Auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen hat in den 90er Jahren deutlich zugenommen. Allerdings sind sie nicht so stabil in den Erwerbsarbeitsmarkt integriert wie Männer.

Ø Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sind mit einem Frauenanteil von 71 Prozent eine Frauendomäne. Und noch immer sind Frauen in schlecht bezahlten Berufen mit geringen Karrierechancen gefragter. Auch von registrierter Arbeitslosigkeit und nicht realisierten Erwerbswünschen sind Frauen überdurchschnittlich betroffen.



Ø Eine vollzeitbeschäftigte Frau in Westdeutschland erreichte nach einer Studie 1997 nur knapp 75 Prozent des Jahresbruttoeinkommens eines Mannes. Dabei hat sich der Einkommensabstand in den vergangenen 20 Jahren kaum verändert.

Ø Aber noch offensichtlicher werden die Unterschiede in den Einkommen von Frauen und Männern, wenn man sie dynamisch im Zeitverlauf und jeweils kumuliert im Lebenszyklus betrachtet. Dann erreichen Frauen durchschnittlich nur noch 42,2 Prozent der Männerverdienste.

Ø Die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen setzen sich auch im Alter fort - bei der Gesetzlichen Rente, der betrieblichen Alterssicherung und der privaten Vorsorge.

Ø Hierbei spielt auch die Ausgestaltung des Steuer- und Sozialsystems eine entscheidende Rolle

Ø Das Niveau der Frauenverdienste lag 1997 in Westdeutschland zwar bei knapp 75 Prozent (in Ostdeutschland bei 94 Prozent) des Jahresbruttoeinkommens von Männern. Betrachtet man aber die Erwerbseinkommen von Frauen und Männern im Lebensverlauf, liegen Frauenlöhne durchschnittlich bei nur 42 Prozent dessen, was Männer verdienen.

Ø Seit rund 20 Jahren ist die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen stabil geblieben. Sie verkleinerte sich zwischen 1977 und 1997 im Westen um lediglich 2,8, im Osten in den 90er Jahren um 1,9 Prozent. In Ostdeutschland entwickeln sich allerdings (mit Ausnahme der einfachen und qualifizierten Berufe im Arbeiter/innen-Bereich) die Einkommen von Männern und Frauen sogar wieder weiter auseinander.

Ø Die Gründe für diese Ungleichheit liegen keinesfalls nur darin, dass Frauen in Branchen mit niedrigem Entgeltniveau arbeiten, also etwa im Friseurhandwerk, in der Bekleidungs- oder Schuhindustrie. Selbst in \"Männerbranchen\", etwa im Kraftfahrzeugbau, erreichen auch Spitzenverdienerinnen nur Bruttomonatsverdienste, die etwa dem Niveau von männlichen Angestellten im Einzelhandel entsprechen. Diese wiederum bilden traditionell die Schlusslichter in der Branchenlohnhierarchie bei den Männereinkommen.

Ø Auch verglichen nach Beruf oder Tätigkeit verdienen Frauen weniger als Männer. Eine Meisterin erhielt 1997 nur knapp 57 Prozent des Einkommens ihres männlichen Kollegen, eine westdeutsche Nichtfacharbeiterin kommt auf fast 75 Prozent. Die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und die Größe des Unternehmens schlagen sich ebenfalls im Einkommen von Frauen nieder und benachteiligen sie. Denn Frauen haben großenteils (familienbedingt) unterbrochene Erwerbsbiografien. Der geschlechtsspezifische Einkommensabstand fällt um so größer aus, je höher der Ausbildungsstand ist. Ungelernte Frauen erhalten 82 Prozent des vergleichbaren männlichen Einkommens, Frauen mit Fachhochschulabschluss aber nur 69 Prozent.

Ø Junge Frauen (20 bis 24 Jahre) verdienen mit 95 Prozent (West) beziehungsweise 99 Prozent (Ost) fast annähernd so viel wie die gleichaltrigen Männer. Hingegen erhalten ältere Frauen (60 Jahre und älter) noch nicht einmal 66 Prozent (West) beziehungsweise 77 Prozent (Ost) des Einkommens ihrer männlichen Altersgenossen.

Ø Darüber hinaus gibt es Unterschiede bei den Stundenlöhnen von teilzeitbeschäftigten Frauen und Männern gegenüber Vollzeitbeschäftigten. So kam eine teilzeitbeschäftigte Arbeiterin 1995 im Westen auf einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 18,16 Mark, eine vollzeitbeschäftigte Arbeiterin dagegen auf 19,66. Bei den teilzeitbeschäftigten Arbeitern beträgt der durchschnittliche Stundenlohn im Westen 24,15 gegenüber 26,04 Mark bei den vollzeitbeschäftigten.

Ø Der Einkommensbeitrag aus individueller Erwerbsarbeit zum gemeinsamen Haushaltseinkommen in Paarhaushalten ist von Frauen in der Regel deutlich geringer als von Männern - in Westdeutschland noch stärker als in Ostdeutschland.

Ø Die Unterschiede werden noch klarer, wenn man die Lebensperspektive in den Blick nimmt. So verbringen Männer ihre erwerbsfähigen Jahre fast ausschließlich in abhängiger oder selbständiger Vollzeittägikeit, während Frauen häufig in der gleichen Zeitspanne viele Jahre bzw. Zeitanteile für familienbezogene Tätigkeiten (Haushaltsführung, Kindererziehung, Pflege von Familienmitgliedern) einsetzen. (Ehemals) abhängig beschäftigte Frauen der untersuchten Geburtsjahrgänge (1936 - 1955) erreichen dadurch beim Erwerbseinkommen im Durchschnitt nur 42 Prozent der Männereinkommen. Auch die zwei Drittel aller (ehemals) abhängig beschäftigten Frauen in Westdeutschland, die ihr Erwerbsleben in der Kombination Vollzeit/Teilzeit verbracht haben, erreichten nur 54 Prozent der durchschnittlichen kumulierten Männereinkommen aus abhängiger Tätigkeit.

Ø Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern werden in den Alterssicherungssystemen fortgeschrieben. So erreichen Frauen bei der Gesetzlichen Rentenversicherung im Durchschnitt weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Männerrenten. Und auch die betrieblichen Renten liegen bei Frauen nur halb so hoch wie bei den Männern.

 
 

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