Die Wissenschaft die sich mit der Erdölaufsuchung beschäftigt ist die Geologie. Unterstützt wird die Geologie noch von der Geophysik, unter der man die Wissenschaft von den physikalischen Vorgängen und Erscheinungen versteht.
Es gibt viele verschiedene Methoden die bei der Suche nach Erdöl benutzt werden.
Kartenmaterial
Grundlage für die Erdölsuche ist möglichst präzises Kartenmaterial. Da mit topographischen Karten zumeist nicht die Lagerung der Formation an der Erdoberfläche erkannt werden, bedient man sich zumeist der Luftbildkartierung.
Hier werden mit Hilfe eines Flugzeuges viele Bilder hintereinander erzeugt, die sich einander um ungefähr zwei Drittel überlappen. Diese Luftaufnahmen werden dann von Geologen fotogeologisch ausgewertet. Durch die Auswertung lassen sich viele Rückschlüsse auf die verschiedene Gesteine und den Grenzen zwischen den verschiedenen Schichten ziehen. Die meisten geologischen Strukturen sind somit bereits bekannt, ehe überhaupt jemand das Gebiet betreten hat.
Erdmagnetische Messungen
Wie bekannt besitzt unsere Erde ein Magnetfeld, dessen Pole nahe den geografischen Polen liegen. Tiefen-, Erguß- und metamorphe Gesteine haben verschieden starke magnetische Eigenschaften, die Abweichungen des Erdmagnetfeldes verursachen.
So sind zum Beispiel Sedimentgesteine fast nicht magnetisch, so daß man mit Hilfe der magnetischen Messungen die Mächtigkeit der verschiedenen Gesteine untersuchen kann.
Hier sind jedoch äußerst sensible Messgeräte notwendig, da das Magnetfeld der Erde äußerst schwach ist. (ungefähr 1/1000 des Magnetfelds eines kleinen Hufeisenmagneten)
Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Tiefen der Sedimentgesteine.
Schweremessungen
Das Schwerefeld der Erde, das mit Hilfe eine Gravimeters gemessen werden kann, wird durch die verschiedenen Dichten der Gesteine in der Erdkruste beeinflußt.
Durch das gravimetrische Verfahren (Name wegen Gravitation = Erdanziehungskraft) werden die Unterschiede in der Erdanziehung festgestellt. Die Ursache hierfür ist dass jedes Gestein ein spezifisches Gewicht hat.
Jedoch sind die Messergebnisse bei Schweremessungen immer mehrdeutig und lassen daher nicht eindeutig auf Erdölvorkommen schließen. Es wird daher nur als Richtlinie angesehen. Durch die relativ hohe Unsicherheit findet dieses Verfahren nicht allzu häufige Anwendung.
Seismik
Die 3D-Seismik ist bis heute das genauerste Verfahren um das Erdinnere zu erforschen. Beim seismischen Verfahren werden mehrere Sprengladungen in ungefähr 50m Tiefe versenkt und gezündet. Da eine jede Gesteinsart bei Erschütterungen, ähnlich wie bei Schallwellen, sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten fortpflanzen und unterschiedlich verhalten: zum Teil werden sie reflektiert und zum anderen absorbiert.
Die Auswertung erfolgt durch seismische Spezialcomputer und liefert als Ergebnis Schnitte durch die oberen Anteile der Erdkruste. Diese Aufnahmen ermöglichen den Geologen die Tiefe, Form und Ausbreitung bestimmter Gesteinsschichten und das Auftreten möglicher Strukturen - also Fallen für Kohlenwasserstoffe - zu bestimmen.
Die seismische Methode ist mit Abstand die teuerste, jedoch lassen sich mit ihr die besten Prognosen für eventuelle Erdölvorkommen machen.
Endgültige Gewissheit ob Erdöl vorhanden ist erlangt man jedoch nur über eine Probebohrung (Wildcat).
Statistisch gesehen ist jedoch nur jede achte Probebohrung erfolgreich.
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