6.1 DasGeld - Mittel des Zahlungsverkehrs
6.1.1 Entstehung und Entwicklung des Geldes
Durch die Arbeitsteilung im Wirtschaftsprozeß entstand die Notwendigkeit, Güter zu tauschen.
Es gibt die "unmittelbarer Tausch" und die sogenannte "mittelbarer Tausch".
In sehr primitiven Wirtschaftsformen reichte der Tausch Ware gegen Ware aus (= unmittelbarer Tausch).
Beim mittelbaren Tausch wird Ware gegen Geld und Geld gegen Ware getauscht.
Bei der Entwicklung dieses "allgemeinenTauschmittels" sind mehrere Stufen zu unterscheiden (siehe Abb.6):
6.1.1.1 Warengeld
Bestimmte Güter, die allgemein geschätzt wurden, übernahmen die Funktion des "allgemeinen Tauschmittels" (z.B.:Vieh,Perlen,...). Nachteile sind mangelnde Wertbeständigkeit und mangelnde Teilbarkeit.
6.1.1.2 Metallgeld
Dieses war leichter zu transportieren, wertbeständig, teilbar und haltbar. Metalle, wie Eisen, Kupfer, Bronze, und die Edelmetalle Silber Gold traten zunächst auf als Wägegeld, dann als Zählgeld. Das Geld erhielt gesetzliche Zahlungskraft.
6.1.1.3 Papiergeld
Das Papiergeld war leichter zu transportieren und leichter zu übergeben als das "Währungsmetall" oder die geprägten Münzen. Später wurde es zu einem "stoffwertlosen" Geld, das nur noch die Funktion hatte, ein allgemeines Tauschmittel zu sein.
6.1.1.4 Buchgeld
Bei Verwendung von Buchgeld besteht der Zahlungsvorgang nur noch in einem Buchungsvorgang. Das Geld ist stofflos geworden.
6.2 Die Währung
6.2.1 Einführung
Währung ist die gesetzliche Regelung des Geldwesens eines Staates.
Geregelt werden:
1. die Einheit der Währung und die Stückelung
2. die Deckung der Währung
3. das Recht zur Herstellung von Münzen zur Ausgabe von Papiergeld.
6.2.1.1 Die Einheit der Währung und die Stückelung
Geregelt werden dieBezeichnung und die Unterteilung der Währungseinheit (z.B.:Schilling zu 100 Groschen u.s.w.)
Der Nennwert der Münzen und Banknoten (z.B.: 10-Groschen-, 1-Schilling-Münzen, 50-Schilling-Banknoten u.s.w.).
6.2.1.2 Die Deckung der Währung
a) Papierwährung
Die derzeit existierenden Währungen sind "manipulierte Papierwährungen". Das heißt:
. der Wert der Währung wird nicht durch Bindung des Geldumlaufs an irgendwelche Stoffe bewirkt, sondern durch Maßnahmen des Staates bzw. der Notenbank.
. Der Wert einer reinen Papierwährung wird erst dann verständlich, wenn man die historischen Erscheinungsformen der Währung betrachtet.
b) Goldumlaufwährung
Gold war die ursprüngliche Form der Währungsdeckung. Im Umlauf befanden sich
Kurantmünzen: vollwertig ausgeprägte Münzen aus edlen Metallen (Gold, Silber).
Scheidemünzen: Unterwertig ausgeprägte Münzen.
Banknoten: Papiergeld.
Wesentliches Merkmal der Goldumlaufwährung war: Banknoten und Scheidemünzen mußten auf Wunsch von der Notenbank in Gold eingelöst werden.
c) Goldkernwährung
Nach dem 1.Weltkrieg verschwanden die Goldumlaufwährungen und wurden durch Goldkernwährungen ersetzt.
d) Golddevisenwährung
die Deckung der Währung bestand nicht nur aus Gold, sondern auch aus Golddevisen (Zahlungsmittel anderer Länder, die durch Gold gedeckt sind).
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