Schema eines erweiterten Wirtschaftskreislaufes ohne Güterkreislauf
Der erweiterte Wirtschaftskreislauf schließt die Möglichkeit ein, dass Haushalte nicht ihr gesamtes Einkommen konsumieren, sondern auch ein Teil davon sparen. Die Ersparnisse fließen an eine Kapitalsammelstelle. Letztere darf hier im Kontext des Wirtschaftskreislaufs nicht als Bank im eigentlichen Sinne verstanden werden, sondern als jede Form von Vermögensbildung, z.B. auch als Rücklage in den Unternehmensbilanzen. Aus der Ersparnis fließen ebenfalls Einkommen, nämlich Zinserträge.
Auch die Unternehmen leisten einen Beitrag zur Vermögensbildung, etwa indem sie Rücklagen bilden (=Ersparnis der Unternehmen) oder Abschreibungen auf ihre Produktionsanlagen vornehmen. Diese Abschreibungen sind Kosten, die durch Abnutzung der Maschinen entstehen, aber in den Unternehmen nicht zu Auszahlungen führen, also für Investitionen zur Verfügung stehen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Geldströme in der Grafik nicht dargestellt.
Die Kapitalsammelstellen stellen die Spargelder dem Unternehmenssektor für Investitionen in Produktionsanlagen zur Verfügung. Investitionen sind im vorliegenden Zusammenhang als Sachanlageinvestitionen zu verstehen, nicht als Finanzinvestitionen, die eine Form der Ersparnis sind.
Eine Verzinsung des zur Verfügung gestellten Kapitals wird den Haushalten in Form von Faktoreinkommen gezahlt.
Betrachtet man die den Kapitalsammelstellen zufließenden und die von ihnen abfließenden Geldströme, so wird eine wesentliche Bedingung deutlich, die erfüllt sein muss, damit sich der Kreislauf im Gleichgewicht befindet: In einer Volkswirtschaft müssen Sparen und Investieren, genau Nettoinvestitionen (Investitionen abzüglich Abschreibungen) übereinstimmen.
Sind z.B. die Investitionen geringer als die Ersparnis, fließt nicht das gesamte Geld wieder in den Kreislauf zurück, die Unternehmen können damit nur noch geringere Einkommen zahlen und der Kreislauf stagniert, d.h. die Wirtschaftsleistung sinkt.
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