Unmittelbar nach der Erlangung der Unabhängigkeit öffnete Israel seine Grenzen für die jüdischen Einwanderer aus aller Welt. Bis 1952 hatte sich die Bevölkerung verdoppelt. Viele Immigranten waren Überlebende der Vernichtungslager (Konzentrationslager), die während der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland und Osteuropa errichtet worden waren. Während der fünfziger Jahre kamen immer mehr Juden aus den muslimischen Ländern des Mittleren Ostens und Nordafrikas nach Israel. Ende der sechziger Jahre war der Anteil der Juden aus Asien und Afrika größer als die Zahl der europäischen Juden. Innerhalb von drei Jahrzehnten verfünffachte sich die israelische Bevölkerung, wobei zwei Drittel dieser Zunahme auf jüdische Einwanderung zurückgeht. Viele Einwanderer waren ohne Ausbildung ins Land gekommen.
Das Land war ersten großen wirtschaftlichen Problemen ausgesetzt, da Israels Staatshaushalt vor allem duch die enormen Verteidigungsausgaben belastet war. Die industrielle und landwirtschaftliche Entwicklung wurde zwar vehement vorangetrieben, doch Anfang der fünfziger Jahre stürzte die israelische Wirtschaft in eine Rezession und Währungskrise. Die US-Regierung bot weit reichende Wirtschaftshilfe an, und Ben Gurion verhandelte mit der Bundesrepublik Deutschland über Reparations- und Entschädigungszahlungen.
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