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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Eigene meinung/ausblick



Auch heute noch wird über die RAF größtenteils als eine Vereinigung von Terroristen gesprochen, mit dem Effekt, dass in der Öffentlichkeit, in den Medien selten eine genauere differenzierte Auseinandersetzung mit ihrem ideologischen Hintergrund stattfindet, exemplarisch nachzuvollziehen am nahezu einhelligen ablehnenden Aufschrei zur geplanten RAF-Ausstellung in Berlin.
Dass die RAF durch ihre Aktionen im Gegensatz zu den Medien und Schein-Systemoppositionen jedoch auf überaus wichtige Aspekte und Missstände in der nationalen und internationalen Gesellschaft hinwies, die heute noch genauso aktuell sind, zum Teil sogar unter verschärften Umständen, wird fast immer außer Acht gelassen.
Man könnte annehmen, dass, wie Studentenführer Rudi Dutschke bereits mutmaßte, ein vor allem durch stets größer werdenden Arbeits-, Leistungs- und Pflichtendruck verursachtes kollektives Ohnmacht- und Passivitätsgefühl die Bürger in der BRD und auch anderen "fortschrittlichen" Nationen in einen Zustand der Lähmung treibt, des Zustandes der Zurückhaltung gegenüber politischen und kapitalistischen Repressionen.
Diese Tendenzen sind in der Geschichte der BRD auch schon im 19. Jahrhundert erkennbar und ziehen sich bis heute hin. Der erste Weltkrieg, der Niedergang der Weimarer Republik, der zweite Weltkrieg - diese Ereignisse waren für viele kein Anstoß zum produktiven Aufarbeiten von Fehlern, vielmehr standen in der BRD immer die deutschen Tugenden von Arbeitsamkeit und Pflichterfüllung im Vordergrund, nie wirklich das Aufarbeiten von essentiell wichtigen Geschehnissen und das Lernen aus Fehlern, denen letztendlich die Umsetzung der Ergebnisse folgt.
Auch heute wird viel daran gesetzt, dass systemkritische Töne, die die Gruppe der Staatsfeinde und Linksextremisten vergrößern könnten und somit ein in den Augen dieser Zensoren und politischen Demagogen nicht duldbares Verhalten gegen die Führung im Staat auftreten würde, so weit wie möglich, und selten ist in diesen Fällen das Gesetz die Grenze, unterbunden werden. Ein sehr passendes Beispiel hierfür liefern die Vereinigten Staaten von Amerika, deren Regierung zur Zeit Gesetz um Gesetz in Richtung Überwachungsstaat erlässt. Ähnliche Tendenzen sind auch durch die neue "Sicherheitspolitik" in der BRD zu erkennen. Bei diesen scheinwirksamen Vorschriften wird jedoch übersehen, dass durch diese noch mehr Ablehnung des Staates durch revolutionäre, aber auch schon durch systemkritische Bewegungen entsteht, und mit derartigen Reglementierungen zum Zwecke der genaueren Überwachung wohl kaum Gewaltpotential unterbunden werden kann, da dieses sich ohnehin im Untergrund organisiert, dass Gewaltpotential dadurch wohl eher noch eine zusätzliche Provokation erfährt.

Oft wird behauptet, Linksextreme seien eine nicht ernstzunehmende Gruppierung, die weiterhin von der längst untergegangenen Utopie des Kommunismus träume. Dann wirft sich allerdings die Frage auf, warum alles unternommen wird, um diese Gruppierung ins absolute Abseits der Gesellschaft zu drängen und ihr das Leben und Agitieren so schwer wie möglich zu machen, Informationen zurückzuhalten und sonstige \"rechtsstaatliche Mittel\" zur Repression zu verwenden.
Diese Aktionen des Staates sind auch aus unserem eigenen Erfahrungsbereich zu bestätigen. Tägliche Schikane durch die Polizei, Abhöraktionen des Telefons, unbegründete Anzeigen, unrechtmäßiges gewaltsames Vorgehen der Staatsmacht gegenüber Demonstranten, bei denen die Polizei ihrerseits Steine in die Demonstrantenmenge wirft, mit Pferden, Gummigeschossen, Panzerwagen, Knüppeln und Stiefeln auch noch Flüchtende, bereits Wehrlose und am Boden Liegende traktiert, um so eine Taktik zu verfolgen, die im Jargon der Staatsmacht Deeskalationsstrategie genannt wird. \"Die linksextremen Steinewerfer setzen alles daran, unseren Rechtsstaat aufzuheben und unser Land in einen Zustand des Chaos zu stürzen\", wird dann geantwortet, wenn man das Verhalten der Polizei in Frage stellt. Dass die Steinwürfe in Folge einer nicht enden wollenden Gewaltspirale einhergehen, in die die Staatsgewalt forschen Schrittes mit einsteigt, vielleicht sogar ihr Urheber ist, wird schon gar nicht ihn Betracht gezogen, wohl eher als verrückt und paranoid hingestellt - dass die Linksextremen jedoch kein Chaos im Staate zum Ziel haben, sondern dieses lediglich als notwendiges Mittel zum Zweck ansehen, ihr Ziel vielmehr ein neues politisches System ist, nach kommunistischen Grundsätzen, wird völlig außer Acht gelassen.
Des Weiteren stellt sich die Frage, was am kommunistischen System derartig heftigen Anstoß erregt, dass es in der Öffentlichkeit immer seltener ein Thema ist.
Da taucht die Antwort auf, dass die sozialistischen Systeme gescheitert seien, ja sogar Angst und Schrecken mit sich brachten, Parallelen zu dem dritten Reich aufwiesen, wie z.B. in der Sowjetunion unter der Herrschaft Stalins, und aufgrund dieser scheinbar ausschließlich negativen Erfahrungen nicht noch einmal eingeführt werden dürften.
Das die revolutionären Strömungen aber kein System nach Vorbild Stalins wollen, weitaus differenziertere Meinungen haben und Sozialismus nicht gleich Sozialismus ist, dass man nicht alles über einen Kamm scheren kann, findet nur selten in der allgemeinen Öffentlichkeit Beachtung.
Denn die Revolutionäre wollen größtenteils nicht den Sozialismus nach Vorbild der DDR oder Stalins, sondern ein kommunistisches System, welches wohl ein weitaus größeres Maß an Gerechtigkeit sichern würde, wenn man es ohne Diktatur, Korruption, dem Streben nach Einfluss und Macht und den sonstigen menschlichen Gebrechen durchführen würde bzw. könnte - eine Grundvoraussetzung, die auch die Revolutionäre Kubas für notwendig erklärten und deren Fehlen Che Guevara den Tod brachte. Damit stellen sich allerdings auch weitaus höhere Anforderungen an die Menschlichkeit, als dies der Kapitalismus tut.
Leider nutzten und nutzen regierende Sozialistenführer, beispielsweise Erich Honecker in der DDR, Josef Stalin in der Sowjetunion oder Fidel Castro in Kuba, das politische System immer wieder aufgrund niedriger Beweggründe wie egoistische und keineswegs sozialistische Machtanhäufung, dem Streben nach Reichtum und dem Erliegen von Korruption, immer wieder zu ihren Gunsten aus.
Das sozialistische bzw. kommunistische System ist der Wirtschaft und dem Reichtum der reichen Nationen nicht zuträglich, also wird viel daran gestzt, um es bereits in seinen Wurzeln zu bekämpfen, durch Isolation, Kriegserklärungen und massives Unter-Druck Setzen auf der weltpolitischen Bühne, wie man unschwer am Schicksal der RAF nachvollziehen kann.
Sicher ist der Sozialismus nicht das einzig richtige System, das einzig gerechte, da der Mensch nicht nach ausschließlich nach dem selbstlosen Prinzip handelt, geschweige denn dies eine große Masse macht. Der Mensch strebt durch seine Natur dazu, sich selbst eine möglich gute Position im Überlebenskampf zu sichern, in der Weise des Sozialdarwinismus, was dem sozialistischen System grundsätzlich widerspricht.
Damit Schlimmeres noch rechtzeitig verhindert werden kann, ist in unseren Augen ein radikales Umdenken erforderlich, das zumindest einen Mittelweg zwischen Sozialismus und dem demokratisch angehauchten System des Kapitalismus herbeiführen könnte.
Ansonsten könnte die Erde früher oder später - wie bereits angedeutet - in ein Pulverfass verwandelt werden, das entweder durch Revolution oder aufgrund machtpolitischer Extreme explodieren wird. In beiden Fällen ein Vorgang, den niemand unbeschadet überstehen würde.

 
 

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