Mit der Veröffentlichung der Karikaturen in mehreren Zeitungen wurden aus anfangs friedlichen Demonstrationen seitens der Muslime aggressive, gewaltvolle Aktionen gegen die Zeichner der Mohammedgesichter und die westliche Welt und deren Gesellschaftsordnung. US-Außenministerin Rice begab sich der Annahme, Syrien und Iran versuchten die Mohammed-Karikaturen als Mittel zu nutzen, um das Volk gegen die westlichen Länder zu richten. Zwei der Künstler tauchten bereits im Oktober 2005 angesichts von Morddrohungen unter. Da der dänische Regierungschef Anders Fogh Rasmussen immer und immer wieder die Pressefreiheit als wichtigen Bestand der demokratischen Ordnung vor eine Entschuldigung zog und der Chefredakteur Carsten Juste der "Jyllands - Posten" auf die Forderung einer Entschuldigung mit einem einfachen "Nicht im Traum"1 antwortete, spitzte sich die Situation zwischen den Westländern und Muslimen zu, womit die Konfliktlösung unnötig erschwert wurde. Auf die Beantragung eines Gespräches über die Karikaturen durch 11 Botschaften betroffener Länder mit Rasmussen, wurde mit Ablehnung reagiert. Auch die Strafanzeige gegen die Presseagentur mit dem Vorwurf, "die Zeitung hatte die Absicht, zu verhöhnen und zu spotten"2, wobei Gebrauch von der "Lächerlichmachung" gemacht werden sollte, wurde von der dänischen Staatsanwaltschaft eingestellt, da keine Hinweise auf eine Straftat vorlagen.
Muslime der islamischen Welt waren verärgert und erbost. Mit weiteren Veröffentlichungen und weiteren Aussagen darüber, dass Nichtgläubige das Recht auf Skizierungen Gottes hätten, führten zu erhöhten Gewaltaktionen der Glaubensanhänger. Überhäuft traten Bombendrohungen für Zeitungsagenturen, welche die Zeichnungen nachdruckten in den Vordergrund, mit Anschlägen in Form des 11.September 2001 wurde gedroht, Entführungen und Brandstiftungen in Gebieten von Botschaften blieben nicht aus. Deutsche Muslime hielten sich zwar zurück, jedoch gab es immer heftiger werdende Ausschreitungen in Dänemark oder den arabischen Ländern. Internationale Politiker wie George W.
Bush oder UNO-Generalsekretär Kofi Annan warnten vor Eskalation, stellten sich neutral zu beiden Konfliktpartnern und versuchten zu schlichten. Ohne Erfolg - die USA wurde sogar aufgefordert, sich aus diesem Konflikt fern zu halten. Anhänger der Karikaturen beschrieben, dass Rücksicht auf religiöse Gefühle in der westlichen Demokratie mit einer modernen säkularen Gesellschaft unvereinbar sei und Lächerlichmachung sowie Spott in Kauf genommen werden muss. Die Meinung, Muslime besäßen kein Recht, diese Gesellschaft abzulehnen war ausschlaggebend für weitere Aggressionen der islamischen Länder gegen die Westmächte. Besonders erschreckend waren die Äußerungen der El Kaida, welche mit Terroranschlägen in Form des 11. September 2001 drohten.
Neben den gewaltvollen Aktionen wurden weitere Mittel gesucht, um die Interesse an einer Entschuldigung durchzusetzen. So sollten die Mohammed-Karikaturen Anlass für einen Wirtschaftsboykott werden, bei dem alle Waren aus Dänemark und Norwegen aus den Geschäften verbannt werden sollten. Dies hätte zur Folge, dass mehr als 11.000 Arbeitsplätze allein in Dänemark zu befürchten waren. Diese Drohung war erfolgreiches Druckmittel der Glaubenstreuen, ihre Forderung einer Entschuldigung zu bekommen. Auch wenn die dänische Regierung dagegen war, sich für Artikel zu entschuldigen und damit die Presse- und Meinungsfreiheit in Frage zu stellen, willigten sie ein.
Rasmussen verteidigte in seiner Ansprache an das islamische Volk die Meinungs- und Pressefreiheit, stellte jedoch den Respekt vor Religionen wie dem Islam klar und das nicht beabsichtigt war, Beleidigungen hervorzuführen. Erst später gab der Chefredakteur der "Jyllands - Posten" zu, den "Kampf um die Meinungsfreiheit"3 verloren zu haben.
|