Skinheads- rechte Schläger? Im (Welt-) Bild des Normaldeutschen werden Skinheads (öfter: Skins) sofort mit rechten Schlägern gleichgestellt, was auf jeden Fall eine Folge schlechter Medieninformationen zu sein scheint. Auf jeden Fall: Skinheads sind nicht automatisch Nazis! Es gibt z.B. auch linke oder unpolitische Skinheads. Da rechte Skinheads (oder auch: Nazis, die sich als Skinheads kleiden) eine große Rolle in der Neo-Nazibewegung darstellen, wollen wir die Entstehung und Geschichte dieser Randgruppe ausführlich erläutern. Woher kommen Skinheads? Die Sub- und Jugendkultur der Skinheads entstand offiziell im Jahr 1969 in Großbritannien, allen voran in London.
Diese Bewegung war eine Reaktion auf die gesellschaftlichen und sozialen Probleme der weißen Unterschicht der sog. \"Workingclass\". Diese Probleme waren der geringe Lohn und die fehlenden Zukunftsperspektiven. Gerade deshalb demonstrierten die Jugendlichen ihren Stolz, dieser gesellschaftlichen Schicht anzugehören. Sie kleideten sich in typischer (Werft-) Arbeiterkleidung: Hochgekrempelte Jeans, hohe Arbeiterschuhe der Werftarbeiter (heute \"Springerstiefel\" genannt) grobe Hemden, getragene Hosenträger, kurze billige Jacken (später fast zwingend Bomberjacken) und selbstverständlich die kurzen Haare, jedoch nur bei wenigen damals schon die Glatze wobei natürlich auch klar ist, daß der Begriff \"Skinhead\" weit später entstand! Ihre Leidenschaften waren Fußballspielen (sie demonstrierten natürlich grenzenlose Verbundenheit zu ihrem Heimatverein!), abhängen in Pubs, Spaß an lauter Musik, aber auch Straßenschlachten mit andersdenkenden Skins oder Anhängern \"feindlicher\" Fussballclubs aber auch Jagd auf Ausländer wie Pakistanis (\"Paki-Bashing\"). Jedoch hatten dieses Paki-Bashing (noch) keinerlei politische oder rassistische Motivation, der Hass beruhte vielmehr darauf, dass die Einwanderer billige Arbeitskräfte waren, die den Skinheads ihre ohnehin schon unsicheren und schlecht bezahlten Jobs in den großen Werften und Fabriken streitig machten (was dieses Verhalten aber natürlich nicht rechtfertigt).
Die damalige Skin-Kultur Die damaligen Skins hatten im Normalfall kein politisches Interesse (schon gar keine rechte Gesinnung), es war vielmehr so, das die Skins Politiker verabscheuten, da sie diese für ihre schlechten Lebensumstände verantwortlich machten. In den seltenen Fällen, wenn dies nicht so war, hatten sie eine linke Gesinnung. Eine Tatsache, die auch gegen das Vorurteil des (selbstverständlich) rechten Skins spricht, ist die Tatsache, dass die Entstehung der Skins eng mit der damals zumeist aus Jamaika stammenden \"Rude Boys\", welchen den Skins in punkto Härte und (zweifelhafter?) Männlichkeit in nichts nachstanden, verknüpft ist. Die Rude Boys waren ebenfalls soziale Außenseiter und erkannten schnell, dass die Skins dieselben Vorlieben hatten, wie sie selbst: Bier, Party, Fußball und Schlägereien. So kam es, das diese beiden Subkulturen sich immer näher kamen und die Jamaikaner ihre Musik den Ska (ein Vorläufer des Reggae) extrem tanzbare Musik, die wahrscheinlich ein Vorläufer des Pogo ist und bis heute aus der Skinheadszene nicht mehr rauszudenken ist! Die Skins radikalisierten sich immer weiter und wurden zu sogenannten \"Streetskins\" und rasierten sich immer häufiger die Haare, damals entstand auch der Begriff \"Skinhead\"(engl. Glatzkopf) und Anfangs der 80er begannen sich die Radikaleren der Skins auch Oi-Skins zu nennen.
Inzwischen waren sie soweit, dass sie alle äußeren Merkmale benutzten, die wir von einem Klischee- Nazi sofort vor Augen haben: sie scherten sich (bis auf Ausnahmen) die Haare, trugen Springerstiefel, tätowierten sich, trugen Bomberjacken etc. Dennoch waren sie bis dorthin keinesfalls antisemitisch. typische Oi-skins Die Skins und der Beginn der politischen Gesinnung Etwa zu dieser Zeit, erkannten die Führer der rechtsradikalen britischen Parteien, dass die Skins eine sehr große (sie waren zeitweise die wichtigste Jugendkultur!) und leicht zu beeinflussende Gruppe war - also ein gefundenes Fressen für die Bauernfänger des \"British Movement\" und der \"National Front\" der beiden wichtigsten britischen Naziparteien. Auch die linken und kommunistischen Parteien warben um diese gewaltige Wählergruppe. Oft gelang es diesen Parteien auch, die Skins für ihre \"Zusammenarbeit\" zu gewinnen, allerdings merkten die Skinheads meist sehr schnell, dass sie lediglich für die Zwecke der Parteien benutzt wurden, und so hielten diese Verbindungen selten lange an. Das änderte sich jedoch auch spätestens im Jahr 1989 als die Mauer fiel.
Die drei wichtigen Skinausrichtungen Ab dann spaltete sich die Skinszene in drei wichtige Strömungen: 1.die typisch britischen bzw. \"Oi-Skins\", welche weiterhin jede politische Beeinflussung außer Frage stand (und steht!) 2. die sogenannten \"Boneheads\", welche sich von rechten Parteien beeinflussen ließen, und die Ausländerhass offen förderten und sich offen zum Antisemitismus bekannten. Diese blieben jedoch nach wie vor Politikhasser und verachteten die 3. \"Parteiskins\" welche sich offen zu Parteien rechter wie linker Natur bekannten.
Sie (und speziell die rechten \"Parteiskins\") sind sicherlich die auffälligste Gruppe und das was dem rechten und neo- faschistischem Skinhead- Klischee am ehesten entsprechen. Die Nazi- Skins Wenn jetzt ein Oi-Skin oder ein Redskin diese Überschrift lesen würde er mich ziemlich entnervt darauf hinweisen, das ein \"Nazi-Skin\" eigentlich ein Widerspruch in sich ist, ihrer Meinung nach ein Skin, der sich offen zu Nazis bekennt so weit von den Skin- Prinzipien entfernt hat, dass er sich eigentlich gar nicht mehr \"Skinhead\" nennen darf! Siehe hier Ein gutes Beispiel für eine Skin-antinazi-site. Diese Nazi- Skins wurden von den anderen Skins logischerweise auf tiefste Verachtet und eine Skinausrichtung schürt den Hass aufeinander... Zurück zu den Nazi- Skins: Diese sind meistens genau das, was der Normaldeutsche unter einem Skinhead versteht.
Sie (die rechten Nazi- Skins) bekennen sich offen zum Antisemitismus, wählen DVU, NPD, Republikaner und Andere Nazi- Parteien, aber den meisten geht es nicht wirklich um die Politik, es geht ihnen darum, die \"Asozialen\" aufzumischen. Die Nazi-Skins haben nach Meinung der \"normalen\" Skins das Bild der Skinheads in den Dreck gezogen, und die meisten Skins sind sich sehr wohl, bewusst, dass sie von (fast) allen außer ihnen selbst gehasst werden. In Folge dessen, bezeichnen diese Menschen mit Vorliebe als \"Judensau\", wie es mir, vor kurzem passierte, aber da scheine ich nicht der einzige zu sein, wenn man sich zB einmal die doch, dem Namen her, (anscheinend!)ziemlich geschmacksneutrale homepage xy anguckt, sieht man, das zB auch Bild auf derart niveaulose und widerliche Weise \"in den Schmutz gezogen wird\" ( Da wir diese Homepage nicht unterstützen wollen, haben wir sie hier nicht genannt ) Jedoch ist das keine (natürlich!) keine typische Skinhead Seite, wie zB die offizielle östereichische skinhead-site. Der typsiche Skin ist keinesfalls politisch interessiert, sondern hat lediglich Spaß daran, seiner Meinung nach, \"Kanacken\" oder auch \"Asoziale\" zu \"klatschen\". Unter \"Asozialen\" verstehen sie alles das, was ihnen fremd ist wie das Judentum, fremde Kulturen (in Deutschland am liebsten Türken, Polen und Italiener) Obdachlose, Behinderte usw. Wir persönlich vertreten die Ansicht, das es absolut nichts über einen Menschen aussagt, welcher Religion er angehört, in welchem Land er geboren bzw.
aufgewachsen ist, welche Haut-, Haar- und Augenfarbe er hat, zu welchem Geschlecht er gehört etc. Deshalb ist es eine derartige Dummheit, Menschen wegen ihrer Religion als \"minderwertig\" abzustempeln (und evtl. auch noch deshalb umzubringen!), dass man darüber eigentlich nur lachen könnte, wenn es nicht ein zu ernstes und sehr heikles Thema wäre...
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